Von Mississippi nach München

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Jordan Prince, Geburtsjahrgang 1990 und sehr erfolgreich als Comedian hat seiner neuen Heimat ein paar äußerst humorvolle Momente abgewonnen. Der Liebe zu seiner Frau Evi wegen verschlug es ihn mit 24 vom ländichen Mississippi ins Voralpengebiet in eine neue Heimat und ein neues Leben. Wer jetzt eine soziologische Studie erwartet, wird enttäuscht sein. Es geht um den alltäglichen Humor, den deutsche Sitten und Gebräuche, im eigenen Land unhinterfragt, bei Neuzugewanderten auslösen. Besonders amüsant fand ich den geschilderten Saunagang mit Schwiegervater und Schwägern, die Schilderung der Gutenachtgeschichten für kleine Kinder, die ihn zu Recht aufs Heftigste erstaunen, und den Hype, der in Deutschland um Wasser gemacht wird. Für mich relativ neu war allerdings auch der Brauch um die Krampusse in Süddeutschland. Man kann also auch als Eingeborener was dazulernen. Noch interessanter als den Wiedererkennungswert, den die Schilderung des deutschen Alltags auslöst und einen zum Scchmunzeln bringt, fand ich die Schilderung des amerikanischen Alltags in der Provinz. Hier hat sich meine Sichtweise tatsächlich schon verschoben. Abbsolut gelungen finde ich die Idee, das Buch sowohl in Deutsch als auch in Englisch als zweisprachiges Wendebuch zu bündeln. Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung.