Alleine und doch in Gesellschaft, was ist real, was ist Einbildung

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deidree Avatar

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Das Leben von „Prinzessin Alice“, der Mutter von Prinz Philip, war mir vor diesem Buch in groben Zügen bekannt. Hier hat Irene Dische einen Roman daraus gemacht. Sie lässt Prinzessin Alice selbst erzählen. An so manchen Stellen weiß man nicht genau, ob die Prinzessin jetzt wirklich verrückt ist, oder die Umgebung sie nur so sehen will, weil es bequemer ist, sie wegzusperren. Speziell war sie auf jeden Fall.
Dass es kein leichtes Los gewesen sein musste, als gehörlose Prinzessin ihren Platz zu behaupten, geht ebenso anschaulich aus ihrer Lebensgeschichte hervor, wie ihre Leidenschaft zu Gott, aber auch ihre Liebe zu den Kindern Cecile und Philip. Inwiefern diese inneren Gefühle der Realität entsprechen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Es liest sich allerdings sehr stimmig und leicht. An manchen Stellen hatte ich richtig Mitleid mit ihr, an anderen habe ich sie für ihren Mut bewundert. Oder war es einfach nur das Handeln einer verwirrten Person, die die Folgen nicht bedachte und daher einfach tat, was sie für richtig empfand?
Die Eckdaten ihres Lebens, die Stationen ihrer Aufenthalte, die Ereignisse der Weltgeschichte hat die Autorin durch die Stimme der Prinzessin Alice gut miteinander verbunden und in einen leicht lesbaren Roman verwandelt.
Ich habe ihr Leben gerne nachgelesen und kann das Buch, ohne zu Zögern, weiterempfehlen.