Recht gut lesbar

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solengelen Avatar

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Wahrheit ist ein schwieriger Punkt in allen schillernden Lebensgeschichten. Diese hier handelt von dem bewegten Leben einer irdischen Heiligen, die manche für eine ganz normale Verrückte hielten. Oder war sie nur eine adlige Frau, die mit den widrigsten Bedingungen zu kämpfen hatte?
Prinzessin Alice erzählt vom bewegten und überraschenden Leben der hochadligen Alice von Battenberg, der Großmutter des britischen Königs Charles III. Ihre faszinierende Intelligenz – sie, die gehörlos geboren wurde, las in fünf verschiedenen Sprachen von den Lippen ab –, aber auch ihre überbordende erotische Lust in Verbindung mit ihrer nahezu fanatischen Beziehung zu Gott ließen Alice von Battenberg zur Bedrohung für all jene werden, die ein traditionelles Frauenbild in Königskreisen konservieren wollten. Ihre Familie wandte sich ab und brachte sie in einer der frühen Psychiatrien unter, der sie unter größter Gefahr entkam. Fortan lebte sie unter größter Einsamkeit in Griechenland, wo sie eine Suppenküche für die Ärmsten unterhielt. Doch auch dieses dem Höheren gewidmete Streben wurde hinweggespült, als Griechenland Ende der 1960er Jahre einen Militärputsch erlebte.
Die große Charakterkünstlerin Irene Dische, die die Historie niemals ihrer Aktualität entkleidet, lässt Prinzessin Alice greifbar auferstehen. Sie erzählt von einer Frau, deren Intellekt, Lebenslust und Konsequenz an den eisigen Mauern einer königlichen Familiendynastie kratzten – und Spuren hinterließen, über die wir noch heute unsere Hände gleiten lassen können.

Fazit:
Das Cover ist ungewöhnlich. Das intensive Orange des Kleides mit den grünen Handschuhen zieht den Blick an. Darüber liegt ein Muster, ein bisschen wie ein Gitter, hinter der die Prinzessin gefangen ist.
Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig, aber auch etwas verwirrend. Die Prinzessin scheint ein besonderer Mensch gewesen zu sein. Ein Mensch, der unfassbar viel Leid erleben musste. Als Prinzessin geboren, eine Mutter, die alles andere als freundlich war, aus der Heimat entwurzelt. Sie stammt aus einer deutschen Dynastie, die mit den Monarchien ganz Europas verwandt ist. Und ihr Sohn Philip war der Mann der englischen Monarchin und Vater des heutigen King von Großbritannien.
Sie als Ich-Erzählerin führt den Lesenden durch ihr Leben. Die Autorin hat das Leben von Alice eindringlich beschrieben.
Das Buch ist interessant, aber auch manchmal verwirrend. Das ein oder andere habe ich ein zweites Mal gelesen. Ich habe immermal wieder im Internet nach Informationen geschaut, um manches abzurunden.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, mit zusätzlichen Informationen noch besser lesbar.