Stolz und Freud
Irene Dische schreibt über Prinzessin Alice:“ Sie ist das Familienmitglied, auf das die Königsfamilie heute am stolzesten sein kann.“ Aus dem Erleben dieser Frau, gehörlos oder mindestens schwerhörig, erkrankt und weggesperrt, verarmt und vertrieben, sehen wir sich die Geschichte entfalten. Alice ist kompromisslos, aber humorvoll. Sätze wie „Als Kissen diente mir mein eigener weicher Arm.“ schaffen Nähe zu einer Person, die oft schroff und grimmig wirkt. Wer sich einlassen kann auf eine Storyline mit Fäden wie diesem „Es wird höchste Zeit, Ihnen das wichtigste Mitglied des Haushalts vorzustellen, mein Kruzifix.“ zu dem es später heißt:“ Und ich, vielleicht ja, weil ich, taub von Geburt, auf einer höheren Wirklichkeitsebene schwinge, erkannte den Wert des Kruzifixes sofort. Die anderen nahmen das als Beweis für meinen Wahnsinn.“, wen das nicht abschreckt, der erlebt eine neue Perspektive auf Geschichte. Und ja, Freud kommt auch vor.