unkonventionell und stark

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mrschaosqueen Avatar

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Irene Dische lässt in ihrem neuen Roman Alice Mountbatten, die Schwiegermutter von Queen Elisabeth II. ihre bewegte Lebensgeschichte selbst erzählen.

Dabei hat sie mehr als genug interessante und unkonventionelle Lebensentscheidungen und Wesenszüge zur Auswahl, ist ihre Protagonistin doch als hochreligiöse, taub geborene Adelige mit einem unfreiwilligen Aufenthalt in der Psychiatrie eine schillernde Figur im strikten Korsett der Welt des Hochadels.

Disches Verdienst ist hierbei ganz klar die Einfühlsamkeit und Authentizität, mit der sie die Figur zum Leben erweckt und die Geschichte zu einer richtigen Erzählung macht, die über die bloße historische Dimension einer Biografie, hinausgeht.

Dabei bleibt häufig im unklaren, welche Teile der Erzählung nun tatsächlich auf historisch verbürgten Tatsachen beruhen, und welche im Rahmen der künstlerischen Freiheit hinzugedichtet sind - wen das stört, für den ist dieses Buch mit Sicherheit keine gute Wahl.

Auch das Ausmaß, in dem die Protagonistin ihre religiös-spirituelle Erweckung als Mittel zur Flucht aus der ihr so fremden Welt nutzt, war für mich persönlich doch etwas befremdlich, deshalb jedoch nicht unbedingt weniger interessant.