1-855-2-„Nowhere“ -„Brauchen Sie meine Hilfe?“

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Evan Smoak, angeblicher Importeur von Industriereinigern versteckt sich hinter dem Pseudonym Nowhere-Man. Wobei „Nowhere“ sein Spitzname aus dem geheimen Regierungsprojekt Orphan stammt. Das ist auch das einzige was ihn an die Vergangenheit erinnern soll, wären ihm nicht andere Orphan-Agenten auf den Fersen um den abtrünnigen Evan zu eliminieren. Das Orphan-Projekt war eine Kaderschmiede für hochkarätige menschliche Killermaschinen, irgendwann wurde Evan dies zuviel und ab jetzt arbeitet er auf eigene Faust. Sein aktueller Fall ist ein Mädchen, das sich etwas zu freizügig im Internet präsentiert hat, nicht ahnend dass sie damit einem Mädchenhändlerring in die Karten spielt. Sie ist extrem verzweifelt. Sie fürchtet um das Leben ihrer Eltern und Geschwister. Von dem Vater einer Schulkameradin, der ihre Verzweiflung erkennt, bekommt sie eine Nummer. Sie ruft dort an und der Evan übernimmt den Fall… kostenlos. Auf der Suche und Elimination der Hintermänner dieses Mädchenhändlerrings, wird Evan gekidnappt. Diese Leute sind jedoch wesentlich professioneller. Evan beschleicht der Verdacht, das sein alter Widersacher beim Orphan- Projekt, Charles Van Sciver in tatsächlich aufgespürt haben könnte. Doch es soll ganz anders kommen….

Das ist mein erstes Buch von Gregg Hurwitz, anscheinend das zweite um seinen Protagonisten Evan. Die Idee eines einsamen Rächers ist zwar nicht neu und erinnert mich, sieht man mal von den einschlägigen Comic-Helden ab, ein wenig an „Jack Reacher“ mit Tom Cruises oder auch Denzel Washington in „The Equalizer“, hat jedoch einige weitere Aspekte die mein Interesse geweckt haben. Anfänglich hatte ich ein wenig Probleme mit Hurwitz abgehakten Schreibstil, das Lesen war für mich am Anfang etwas sehr holprig. Meine Erwartungen an das Buch wurden im ersten Drittel genau getroffen, es gab reichlich Spannungsbögen und interessante Wendungen. Leider flacht das dann stetig ab. Das kommt zum einen daher, dass sich der Protagonist ständig in einer quasi Endlosschleife aus frustranen Fluchtversuchen und Vergangenheitsbewältigung befindet. Untermalt wird das Ganze von einem Sammelsurium aus Erklärungen zu (nehme ich an sämtlichen fernöstlichen) Nahkampftechniken mit genauer Beschreibung und Bezeichnung. Hier muss ich sagen, dass meine Aufmerksamkeit deutlich nachliess. Diese Seiten habe ich quasi quer gelesen. Es zeichnet den Autor zwar aus so viel Recherche betrieben zu haben. Für mich wäre hier weniger, deutlich mehr gewesen. Auch der Showdown am Ende und die vielen klitzekleinen Happy Ends ließen die Spannung vom Anfang des Buches nicht wiederbeleben. Schade.