Das Buch wird seine Leser finden - auch wenn es nicht den literarischen Olymp erklimmt

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rstritzke Avatar

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Nach dem Lesen dieses Romans ist meine Meinung zwiespältig. Auf der Habenseite steht der flüssige Stil, in dem es geschrieben und auch übersetzt ist. Es ist die richtige Lektüre für einen Tag am Strand oder bei Regenwetter auf der Couch. Die minimale Story des angeblichen Thrillers liest sich leicht und ohne groß mitdenken zu müssen. Und manche Überlebensstrategien des Helden ließen mich schmunzelnd an die alten TV-Folgen eines MacGyver denken.
Trotzdem hat der Roman meines Erachtens nach auch eklatante Schwächen. Die Story spielt über weite Strecken als Kammerspiel fast nur in einem Gebäude, sie ist linear und zunehmend langatmig angelegt. Diverse positive und negative Überraschungen sind hochgradig unglaubwürdig und zugleich vorhersehbar. Die handelnden Personen sind schematisch und flach gezeichnet, eigentlich dient die ganze Story nur als Kit einer Abfolge von Action, ob mit Faust, Handfeuerwaffen oder Artillerie. Was ich weiterhin negativ empfand war das enorme Wissen des Autors über Kampftechniken und Waffensysteme. Die plakative Zurschaustellung empfand ich als störend, da ich mich nicht mit einer Enzyklopädie an einen Roman setzen möchte. Ich weiß also jetzt noch nicht, wie Evan die Hälfte seiner Gegner besiegt hat ;-)