Durchwachsen

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jazzhero Avatar

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"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Thriller um den Waisen Evan Smoak. Ich habe den ersten nicht gelesen - muss man aber auch nicht, um diesen zu verstehen.

Inhaltlich geht es darum, dass der Protagonist Evan alias Orphan X (so der Titel des ersten Werks) Jugendliche vor Entführern/Menschenhändlern rettet. Allerdings wird er selbst entführt und erpresst. Die Haupthandlung handelt nun leider nicht davon, wie er von den Menschenhändlern gejagt wird, deren "Beute" er versucht zu befreien, sondern um die eigene Befreiung. Das wurde allerdings zu sehr in die Länge gezogen und langweilte mich ein wenig - vor allem, weil ich wusste, dass es eine Trilogie handelt - also ist von vornherein sicher, dass Evan überleben wird/es schaffen wird sich zu befreien - denn es wäre sehr unmännlich, wenn die Polizei ihn befreit hätte beziehungsweise wäre es sehr unwahrscheinlich und nichtssagend, wenn der Protagonist in den Fängen der Entführer selbst umgekommen wäre.

Würden Verlage nicht so sehr den Wert auf den Umsatz legen - und nicht direkt verraten, dass es eine Trilogie wird - wäre der Thriller sicherlich spannender gewesen. Allerdings wird das kein Verlag umsetzen, da es ihnen immer nur um den Umsatz gehen wird. Aufgrund dessen ein Stern Abzug dafür, dass gefühlt 400 der 480 Seiten nur um die eigene Entführung drehten und die Rettung des Mädchens nur kurz angerissen wurde. (Mir ist immer noch so einiges unklar, wie genau er das Mädchen gerettet hat, ein Fokus darauf mit der Verfolgung dieser Entführer hätte für mich den Thriller lesenswerter gemacht). Fazit: Durchwachsen.