Schall und Rauch

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Evan Smoak war Teil des Orphan Projekts der amerikanischen Regierung – ein Killer ohne Vergangenheit. Er hat sich entschieden, dieser Aufgabe den Rücken zu kehren und mit seiner Begabung als „Nowhere Man“ Opfern zu helfen. Nach seinem letzten Auftrag fällt er jedoch in die Hände eines Verbrechers und muss um seine eigene Freiheit kämpfen, immer auf der Flucht vor den anderen Orphans, - schließlich ist ein Abgang in ein bürgerliches Leben nicht vorgesehen und wird mit dem Tod bestraft.

Mein Eindruck:
Der Name Smoak erinnert nicht umsonst an Rauch – denn genauso unfassbar bleibt Evan für seine Verfolger. In Zeiten der fast absoluten Überwachung mutet so ein Szenario zwar immer unwahrscheinlicher an (unbegrenzte Möglichkeiten des Datenchecks inklusive Gesichtserkennung und trotzdem wird ein reicher Typ, der seinen Vornamen behalten hat und durchaus vor die Tür geht, nicht aufgestöbert); wie Collins seinen Helden und dessen Leben in Szene gesetzt hat, ist trotzdem sehr gelungen. Man merkt der Geschichte an, dass viele Experten befragt wurden und deren Wissen eingeflossen ist. Bei den Kampfszenen ist es jedoch schon fast zuviel an Information und wird trotz aller brechenden Knochen, abgerissenen Gliedmaßen und spritzendem Blut eher langweilig.
Des Weiteren gefallen die Nebenfiguren, allen voran der Antagonist, der bei allem Egoismus und Bosheit fast schon Mitleid erweckt – das perfekte Beispiel für eine verkorkste Familiengeschichte. Auch die weiblichen Charaktere bieten ein ausgeglichenes Maß an Stärke und Verletzlichkeit in einer Person und damit eine gerade in Thrillern eher seltene Ambivalenz.
Perfekt das Ende – abgeschlossen und doch mit Ausblick auf ein mögliches, neues Buch, die eingeführten Figuren sind dafür eine interessante und gut gemischte Gruppe, so dass man sich darauf auch freuen kann.

Mein Fazit:
Gerne mehr von dem Nirgendwo