Solide 3,5 Sterne für einen unterhaltsamen und actiongeladenen Thriller mit ein paar kleineren Schwächen.

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lesezauber Avatar

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Kurzbeschreibung:
Evan Smoak ist der "Nowhere Man". Ein geflüsterter Name unter Kriminellen, den manche für einen Spuk halten. Er hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Dies ist seine Art sich seine Menschlichkeit zu erhalten, nachdem er jahrelang unter dem Decknamen "Orphan X" im geheimen Auftrag der US-Regierung getötet hat. Während er einer Jugendlichen hilft, den Fängen eines Mädchenhändlerrings zu entkommen, wird er überwältigt und entführt. Jetzt muss Evan all sein Können aufbringen, um sich selber zu befreien, bevor es zu spät ist … Denn es gilt weiterhin sein 10. Gebot: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.

Meinung:
Die Idee hinter der Orphan Reihe finde ich immer noch echt toll. Ein Auftragsmörder der sich seine Menschlichkeit bewahrt hat und jetzt Unschuldigen hilft.

Der Anfang ins Buch konnte mich auch jetzt wieder fesseln. Wir werden gleich wieder mitten in eine erschreckende Situation geworfen, in der Evan einem Mädchen hilft einem schlimmen Schicksal zu entgehen.

Doch danach wird Evan gefangen genommen und diese Gefangenschaft hat sich für meinen Geschmack leider zu lange hingezogen. Durch die interessanten Hintergründe dieser Gefangenschaft und Evans zahlreiche und bis ins Detail geplanten und actionreichen Fluchtversuche ist durchaus Spannung vorhanden, aber trotzdem wird’s mit der Zeit langatmig, da es sich trotz der neuen Fluchtstrategien immer wiederholt. Das fand ich einfach schade, da die Geschichte eigentlich noch mehr zu bieten gehabt hätte und man die Entführungssache auch etwas abkürzen hätte können.

Evan muss auch in diesem Teil wieder sehr viel mit seiner Vergangenheit, sich selbst und seinem Leben auseinandersetzten. Dabei gibt es immer mal wieder ein paar Rückblenden und Erinnerungen aus seiner Vergangenheit, die sich durch ihre kursive Schrift gut vom Rest abheben. Außerdem kommt es auch zu der ein oder anderen völlig unerwarteten Wendung, die ich aber auch nicht immer zu 100 Prozent glaubhaft und passend fand.

Das Ende konnte mich dann auch endlich wieder richtig fesseln. Auch wenn ich dabei einige Szenen ein bisschen zu schnell abgehandelt fand, nachdem wir uns ja so lange mit den Fluchtversuchen aufgehalten haben.

Jedoch werden dabei noch die verschiedensten Fragen beantwortet und die Thriller zu einem runden Ende gebracht. Auch wenn es nicht direkt abgeschlossen ist, da Evan schon vor dem nächsten Problem steht. Aber es passt zur Geschichte.

Der Schreibstil ist auch dieses Mal wieder sehr detailreich, aber gleichzeitig auch rasant und von viel Action geprägt. Auch dieses Mal hat man das Gefühl direkt in einem guten Actionfilm gelandet zu sein, auch wenn die Längen im Mittelteil einfach stören. Aber auch so gibt es wieder viele Kämpfe, Blut und einige Tote.

Im letzten Teil hab ich ja vor allem die Besonderheiten wie den kleinen Peter oder die ein oder andere humorvolle Szene hervorgehoben. Dieses Mal gabs auch zumindest einen interessanten Nebencharakter und Evan hat mich mit seinen sarkastischen Bemerkungen auch dieses Mal ab und an zum Lächeln gebracht, aber ganz so hervorstechend wie im letzten Teil fand ichs leider nicht.

Fazit:
„Projekt Orphan“ ist ein actiongeladener Thriller der solide Unterhaltung bietet und den man gut ohne Vorwissen aus dem ersten Teil lesen kann. Leider wurde die Entführungssache für meinen Geschmack zu lange hingezogen, weshalb sich im Mittelteil einige unnötige Längen eingeschlichen haben. Generell waren auch die Wendungen und Entwicklungen gut erarbeitet und unterhaltsam, aber ganz so überzeugt und gefesselt wie in Teil 1 haben sie mich nicht. Deshalb kann ich nur solide 3,5 Sterne vergeben, aber auf die Fortsetzung freue ich mich trotzdem schon.