Superheld in Nöten

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edda Avatar

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Evan Smoak alias Orphan X ist als 12 jähriger aus einem Waisenhaus in East Baltimore rekrutiert worden um Regierungsagent zu werden.
Sein Mentor Jack bildet ihn aus im Kämpfen und Killen. Das Orphan-Projekt dient dem Staat zum Eliminieren unerwünschter Personen. Jetzt, nachdem Evan ausgestiegen ist und sich selbstständig gemacht hat, um Hilfesuchenden tatkräftige Unterstützung anzubieten, gerade jetzt wird er von seinen früheren Arbeitgebern verfolgt und soll entfernt werden. Inmitten einer Hilfsaktion für ein junges Mädchen wird Evam gekidnappt, zu einem Chalet gebracht und von einem Geld- und Jugendwahnsüchtigen gefangen gehalten. Der Kidnapper samt Gefolge ahnt nichts von Evans enormen Überlebens- und Kampftechniken. Erst nach einem Ausbruchsversuch wird klar: Evan ist ein besonderer Gefangener.
Die Odyssee seines Kampfes und seiner Flucht stellt Gregg Hurwitz in seinem 2. Band um Orphan X packend dar. Letztendlich stellt sich Evan seiner eigenen Vergangenheit und trifft einschneidende Entscheidungen.
Schnell wird klar, dass Gregg Hurwitz auch z.B. für Marvel geschrieben hat, ebenso Drehbücher für Filme. Die Protagonisten sind bildgewaltig dargestellt, die Bösen überzeichnet und mit Kuriositäten versehen, die man eben aus frühen amerikanischen Comics kennt. Da ist z.B. das Fangnetz für Großwildjäger, mit dem Evan gefangen wird, die mit guter und böser Grimasse bestückte Hand des Bewachers, da ist Dr. Franklin (anlehnend an Frankenstein) in seinem Labor, der die Blutampullen austauscht, der Anzug, der keine Kugel durchlässt, das Lexangefängnis, eine Art Plexiglaskörper usw. Wunderbar überzeichnet, passend für eine Comicverfilmung. Eine Freude für die Visuellen unter den Lesern. Viel Kampf, viel Blut, viel Überlebenstechnik – aber auch neben der Distanz zu den überzeichneten Widersachern zeigt Evan Smoak durchaus menschliche Gefühle, die seine Handlungen bestimmen: Helfe denen, die um Hilfe bitten und „ Lasse niemals einen Unschuldigen sterben „ sind seine Leitmotive. Ein buntes Spektakel – eine Unterhaltung, die trotz längerer Kampfpassagen nicht langweilt.