Nice try

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zebra Avatar

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Vorab - ich lese gern mal ein skurriles Buch und wenn die Sprache mal ein wenig abdriftet, muss das nicht schlimm sein. Da kam Wohlers' "Projekt Rahanna" gerade recht: Eine Horde selbst ernannter Wikinger, die der Realitäten in Skandinavien überdrüssing sind und von einem Mäzen gesponsort werden, fällt auf einer dänischen Insel ein und besetzt sie, um dort ein authentisches Leben zu führen.

Offenbar war die Idee aber noch nicht schräg genug, denn nun kommen auch noch der Kommissar Stig Tex Papuga, der undercover ermittelt, und sein Kollege Ole Rasmussen ins Spiel. Je mehr Stig sich mit den „Verrückten“ befasst, desto mehr kommt er ins Trudeln, ob sie vielleicht gar nicht so verkehrt liegen

Die Mischung, mit der das Buch zwischen Wikinger-Saga und den durchaus neuzeitlichen Mitteln der "Wikinger", sich die Insel Untertan zu machen, ist streckenweise unterhaltsam. Selbst mit alle dem „Slang“ wäre ich noch klar gekommen. Allerdings konnte ich mich mit dem Schreibstil (teils „abgehackt“, überfrachtet und sinnfrei). Doch dann kippt die Kiste: Nun bekommt manches aus dem ersten Teil Sinn, doch dann spritzt und trieft das Blut aus jeder Zeile - und das völlig unnötig. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass Wohlers sich im ersten Teil des Buches beherrscht hat, um dann im zweiten Teil "aufdrehen" zu können. Und das hat mir dann das Buch insgesamt vergällt.

Echt schade, die Idee war so gut ...