Ökoterrorismus unterm Wikingerhelm

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falo65 Avatar

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Eine Gruppe junger Leute die auf Bornholm lebt plant von langer Hand die Macht auf der Insel zu übernehmen. Zunächst durch legale Methoden wie das Aufkaufen von billigen Höfen, dann durch eine Art Staatsstreich unter dem ideologischen Deckmantel der nordischen Mythologie. Ihr Ziel: künftig im Einklang mit der Natur zu leben.
Als auf der Insel ein mehrere Großveranstaltungen, darunter ein großes Mittelalter-Fest, stattfinden, schlagen die Öko-Revoluzzer los. Konsequent werden die Vertreter der Obrigkeit festgesetzt, die industrialisierten Agrarbetriebe zerstört, die Verbindungen zur Außenwelt gekappt, dabei spielt ihnen ein ungewöhnlich starker Sommersturm und die auf der Insel ausgebrochene Schweinegrippe in die Karten. Die öffentlichen Dienststellen versagen, einzig die Inselpolizisten Stig und Ole sehen es als ihre Aufgabe an, die Lage zu klären und die alte Ordnung wieder herzustellen. Aber auch einer von ihnen läuft Gefahr, den Ideologien der selbsternannten Wikinger zu erliegen.

Meine Meinung:
Als positiv kann man die wirklich gute Grundidee, das handliche Buchformat und die gute Ausstattung (Lesebändchen) in die Waagschale werfen.
Leider macht das Buch ansonsten einen eher unausgegorenen Eindruck, manchmal ist die Schilderung recht detailarm, die eher brutalen Szenen dagegen sind sehr wortreich dargestellt.
Die Sprache enthält einen sehr hohen Anteil an Schimpfwörtern und Flüchen, dies mag bei manchem Wikinger zwar etwas klischeehaft aber noch glaubhaft sein, unglaubwürdig wird es aber, wenn ein ranghoher Militär in einem Funkgespräch redet wie eine Horde Jugendlicher auf dem Weg zur Schule.
Ebenso realitätsfern erscheint mir, dass die Behörden drei Großveranstaltungen mit vielen externen Teilnehmern erlauben, wenn auf der Insel eine massive Schweinegrippeepidemie grassiert.
Alles in allem : Grundidee gut, Umsetzung misslungen.