Der Seher

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murksy Avatar

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Sunil Rao ist mit einer Gabe gesegnet oder gestraft, je nach Sichtweise. Er sieht die Wahrheit, bzw. die Echtheit in Aussagen und Dingen. Ob es nun gefälsche Bilder sind oder Lügen, Rao erkennt sie. Zumindest meistens. Diese Fähigkeit macht ihn natürlich für Geheimdienste oder das Militär sehr interessant. Da Rao allerdings kein einfacher Charakter ist, landet er von einer Schwierigkeit bei der nächsten, bis hin zum Gefängnis. Adam, ein Soldat und ehemaliger Gefährte von Rao, holt in allerdings eines Tages aus dem Gefängnis raus, man braucht seine Hilfe. In England erscheinen Dinge aus dem Nichts, auch eine Leiche auf einer Airbase der Luftwaffe beschäftigt die Verantwortlichen. Rao erkennt sofort, dass die Gegenstände nicht richtig sind. Doch woher kommen sie? Wer hat diese Dinge erschaffen? Es beginnt eine Spurensuche, die alle Beteiligten an den Rand des Zumutbaren führen wird.

Eine spannende und mysteriöse Ausgangsgeschichte, interessante und launische Protagonisten und eine wirklich wilde Mischung aus Liebesgeschichte, Science fiction, Horrorroman, Thriller...ach herrje, zu viel des Guten? Tatsächlich könnte den Leser eine solche Mixtur abschrecken, doch den Autorinnen gelingt es meistens gut, das verworrene und mystische Netz des alptraumhaften Geschehens weiterzuspinnen. Der Leser sieht sich einer Kombination aus Akte X, Edgar Allan Poe und H.P. Lovecraft gegenüber, die Aufmerksamkeit erfordert. Leider hat das Buch auch gewisse Längen, was eine volle Punktzahl der Bewertung verhindert. Wer aber einen Mystery-Thriller der etwas anderen Strickart lesen möchte und dem Genre nicht abgeneigt ist, kommt durchaus auf seine Kosten, wenn auch einige Fragen ungeklärt, bzw. deren Beantwortung der Fantasie des Lesers überlassen werden. Und ganz hervorragend wird die psychoanalytische Verknüpfung der Hauptdarsteller verarbeitet. Durchaus lesenswert.