Ein fantastisches Werk

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rinoa Avatar

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Selten fiel es mir so schwer, eine Rezension zu schreiben, denn „Prophet“ ist wirklich ein fantastisches Werk, das mir so einiges abverlangt hat.
Insbesondere die erste Hälfte fand ich teilweise wirklich schwierig zu lesen, es wird sehr sprunghaft erzählt, mit diversen Rückblenden und erst nach und nach wird insbesondere auch die komplexe Beziehung zwischen Rao und Adam klarer. Zumindest ein bisschen.

Erstaunlicherweise haben mir die eher science-fiction-mäßig anmutenden Passagen dabei noch die geringsten Probleme bereitet, obwohl ich dieses Genre sonst nicht lese. Ich konnte mich voll und ganz darauf einlassen und die für mich surrealen Ereignisse und Begebenheiten so annehmen, ohne sie zu sehr zu hinterfragen.

Und trotz alledem – oder vielleicht auch genau deshalb – entwickelte „Prophet“ für mich mit jeder Seite einen immer größer werdenden Sog, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Insbesondere die beiden Hauptpersonen Rao und Adam waren für mich so überragend gezeichnet, dass ich am Ende regelrecht wehmütig war, sie verlassen zu müssen.

Es passiert tatsächlich nicht oft, dass ein Buch so lange in mir nachhallt, die letzten Seiten habe ich sogar mehrmals gelesen, weil sie mich so berührt und beschäftigt haben und ich konnte erst mit einigen Tagen Abstand überhaupt daran denken, eine Rezension zu schreiben.

„Prophet“ ist anders als alles was ich bisher gelesen habe und obwohl es schon auch Kritikpunkte gibt (das „anstrengende“ Lesen zu Beginn, einige Fragen, die offen blieben) komme ich nicht umhin, das Buch als eine Art Kunstwerk zu betrachten, das mich wirklich mitreißen konnte und vollkommen abgeholt hat.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!