Nostalgie tötet

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Prophet von Sin Blanché und Helen MacDonald, aus dem Englischen von Thomas Gunkel, ist ein seitenstarker Thriller mit vielen Science-Fiction Elementen.

Ich habe Prophet wirklich gerne gelesen: In meinen Augen war diese Geschichte eine gute Mischung aus klassischem Thriller und Elementen, die eben nicht ganz in unserer Welt spielen – irgendetwas seltsames ist im Busch und alle versuchen schleunigst herauszufinden was vor sich geht. Dazu eine gute Portion Slow-Burn Romance mit schlagfertigen Protagonisten – ich hatte Spaß!

Zu klären ist das Auftauchen von nostalgischen Dingen (die Lieblingspuppe aus der Kindheit, das amerikanische Diner), die nach Einnahme der Substanz „Prophet“ auftauchen und nur der menschliche Lügendetektor Rao und US Armee Offizier Adam können den Fall lösen. Natürlich haben diese beiden eine Vergangenheit und diese wird in Rückblenden erzählt.

Prophet ist zu Anfang ziemlich verwirrend: Charaktere, die nicht detailliert durch die Autorinnen eingeführt werden, Sprünge auf verschiedene Zeitebenen und immer die Frage im Hintergrund, was zur Hölle eigentlich gerade passiert. Ich habe mich an weiten Stellen wie in guter Fanfiction gefühlt: Die Geschichte ist spannend, sie ist gut geschrieben, aber die Charaktere und deren Hintergründe kennen die Leser ja schon – also muss keine Zeit mit langen Erklärungen verbracht werden.

Ist Prophet ein Jahreshighlight für mich? Fast! Dafür gab es ein paar Längen zu viel und manche Hintergründe blieben doch zu nebulös.
Und trotzdem empfehle ich dieses Buch uneingeschränkt, denn es zu lesen macht wirklich Spaß.