Nostalgische Verklärung

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herrygrill Avatar

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„Prophet" von den beiden Autorinnen Sin Blaché und Helen Macdonald ist ein 528 Seiten starker Roman. Als im ländlichen England ein amerikanisches Diner auftaucht, das hell, warm, einladend ist – aber eigentlich doch kein Stromanschluss dort ist und in der Nähe die verkohlte Leiche eines Afghanistan-Veteranen gefunden wird, kommen die beiden Protagonisten ins Spiel. Es sind zwei Männer mit besonderen Fähigkeiten, die bereits in Afghanistan miteinander zu tun hatten, der jüdische Elitesoldat Adam Rubenstein und der indischstämmige, gerade im Gefängnis sitzende ehemalige MI6-Agent Sunil Rao. Sunil ist ein menschlicher Lügendetektor und Adam eine seelenlose Kampfmaschine. Sie sollen für den britischen Geheimdienst die Vorfälle rund um „Prophet“ aufklären. Dabei sind die Dialoge der Beiden anfangs nicht gut zu verstehen, da es sich meist um unvollständige Sätze handelt. Häufig wechseln auch die Zeitebenen. Es ist ein spannendes und aufregendes Buch - leider aber mit einigen unnötigen Längen. Es thematisiert die Gefahren von den beängstigenden Mächten nostalgischer Verklärungen.