Wenn Erinnerung zum Horror wird.

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igirl Avatar

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Wer erinnerte sich nicht gerne an seine schönen Stunden der Kindheit und Jugend? Wie schön wäre es ein Stückchen davon ins Jetzt zurück zu holen. Ein schöner Gedanke, doch was, wenn die Gegenstände und nostalgischen Gedanken plötzlich Wirklichkeit, ja gar zur Bedrohung werden? Genau damit werden die beiden besonderen Protagonisten, der wahrheitserkennende Rao und der kampferprobte Adam, konfrontiert. Ihre Aufgabe ist es die Menschheit vor einem scheinbar nicht zu stoppenden Untergang zu retten. Obwohl beide bereits in einem Einsatz in Afghanistan zusammen gearbeitet hatten und danach am liebsten nichts mehr miteinander zu tun haben wollten, sind sie nun auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Doch angesichts des ganzen Entsetzens rund um „Prophet“ entwickelt sich eine tiefe Verbindung zwischen den beiden.

Dieses Buch enthält eine ungewöhnliche, eine spannende Geschichte. Spektakulär ist nicht nur die Handlung, vielmehr auch der Sprachstil. Ich hatte den Eindruck mich im Kopf der Protagonisten Rao und Adam zu befinden. Sprachlich wurde ich mit Gedankenfetzen befeuert, die mittels Dialogen abgebildet werden. Nicht immer ist es leicht das fragmentierte Gedachte bzw. auch gemeinsam Erlebte dahinter zu erfassen. Dennoch ist es gerade diese erzählerische Besonderheit, die die Faszination des Buches ausmacht. Ich jedenfalls war gefangen beim Lesen der Geschichte. Der Erzählstrang ist nicht gerade durchgängig, vielmehr ist es eine Anzahl an Vorkommnissen und ein stetiges Gefühl der Bedrohung und die Angst vor einer nahenden Katastrophe. Begeisternd finde ich, dass dieses intelligente Buch mal wieder eines ist, das sich von der konventionellen Literatur absetzt und den Reigen des konsumgesteuerten Publizierens ewig neuer Krimis, Thriller und Lebensgeschichten durchbricht.

Mein Fazit: Chapeau für das Autorinnen-Duo. Bitte mehr davon!