Ein weiterer Klimathriller

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Spätestens seit Als Gore und Frank Schätzings „Der Schwarm“ ist einigen Buchautoren klar geworden, dass in den Thema Klimawandel und Natur viel Material für Klimathriller steckt. Auch Sven Böttcher hat seinen Beitrag zum boomenden Genre geleistet und „Prophezeiung“ geschrieben. Beim Blick auf das Artwork und des Titels könnten manche Leser irritiert werden, denkt man beim Anblick des Buches doch eher an einen religiös inspirierten Roman. Diese Befürchtungen bewahrheiten sich bei der Lektüre des Romans jedoch nicht und den Leser erwartet eine rasante Fahrt quer durch alle möglichen Klima- und Katastrophenszenarien:

Die junge Klimatologin Mavie Heller hat es geschafft – sie zieht von Hamburg in die Vereinigten Staaten, um dort am Klimaprogramm des deutschen Forschers Fritz Eisele teilzunehmen. Dieser gilt als charismatischer Klimaschützer und Vordenker einer neuen Welt. Er hat einflussreiche Freunde und will die Vergangenheit und Zukunft unserer klimatischen Geschichte erforschen. Dafür wurde der Computer _Prometheus_ ersonnen, der die Klimadaten sammelt. Doch bereits muss Mavie eine schmerzliche Erkenntnis machen: Prometheus sammelt nicht nur die Daten der Vergangenheit, sondern trifft auch Voraussagen für die Zukunft – und diese sind katastrophal! Als Mavie mit diesen alarmierenden Daten an die Öffentlichkeit gehen will, wird ihr gekündigt und ihre beste Freundin, der sie vom Prometheus-Programm erzählte, stirbt auf mysteriöse Weise. Es scheint ganz so, als ob von oberster Stelle verhindert werden soll, dass die unbequeme Wahrheit publik wird – doch Mavie nimmt den Kampf auf …

Sven Böttcher hat einen Thriller geschrieben, der gottseidank den Fehler vermeidet, zu viel zu wollen. Statt ein weltumfassendes Panorma des Niedergangs und des Chaos zu zeichnen, welches infolge des Klimawandels entsteht, legt er den Fokus auf Mavie und ihr Umfeld. Er beschreibt hauptsächlich den Kampf der Klimatologin gegen die undurchsichtigen Gegner und das Wetter und zeigt auf, wie das sich wandelnde Wetter in ganz Deutschland zu Chaos und Überlebenskämpfen führt.

Als Manko empfand ich nur teilweise die auch bereits von Vorrezensenten kritisierte Sprache beziehungsweise das Wissen, das Böttcher manchmal voraussetzt. Manche Passagen sind einfach gnadenlos vom technischen Terminus durchdrungen und ließen mich manchmal etwas ratlos zurück. Eine einfachere Sprache sowie etwas mehr Erklärungen hätten dem Buch an manchen Stellen durchaus gut getan!

Insgesamt ist „Prophezeiung“ ein ziemlich gut lesbarer Klimathriller, der für mich allerdings keine völlig runde Sache war, weshalb es von mir nur vier von fünf Sternen gibt!

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)