Prophezeiung

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anonymous Avatar

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Der jungen Klimatologin Mavie Heller steht ein großer Karrieresprung bevor: durch Vermittlung ihres ehemaligen Professors bekommt sie eine Stelle beim IICO, einem geheimen Klimaprojekt auf La Palma. Doch Mavies Freude währt nicht lange, denn dort wird sie nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Eines Abends macht sie sich auf eigene Faust daran, das Herzstück des Forschungsinstitutes, den Supercomputer Prometheus, näher zu erforschen. Und entdeckt Erschreckendes: Prometheus liefert zuverlässige Wettervorhersagen und prophezeit für die nahe Zukunft eine Klimakatastrophe mit mehreren Hundert Millionen Opfern.

Mavies Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt und sie wird entlassen, setzt aber alles daran, Prometheus' Vorhersagen öffentlich zu machen, um möglichst viele Menschen zu retten. Dann stirbt Mavies Freundin Helen, eine Journalistin, der Mavie von der Prophezeiung erzählt hatte, angeblich bei einem Unfall - Mavies Gegner sind also viel gefährlicher, als sie zunächst dachte...

 

„Prophezeiung“ war mein erster Klimathriller. Am Anfang haben mich deshalb die vielen Fachbegriffe im Lesefluss gestört, aber die gehören bei diesem Thema wohl dazu und werden auch ausreichend erklärt.

Da Mavie natürlich nicht allein die Welt retten kann, bevölkern dieses Buch liebevoll charakterisierte Nebencharaktere:

Phillip, Helens Bruder, der Mann, der eben schnell 10 Millionen locker machen kann, wenn es darum geht, an brisante Informationen zu kommen. Leland Milett, der Nobelpreisträger, auf den Mavie so viele Hoffnungen gesetzt hatte, der sich dann aber schnell als Narzisst entpuppt- und damit ist er nicht der Einzige:

\>\>\>"Geht dir das nicht auch auf die Nerven?", sagte [Mavie].[...]Diese Scheißspiele. Dieses Feldherrengetue. Lang lebe das Ego! Wir haben ein Problem, ein Riesenproblem: Menschenleben sind in Gefahr, und zwar ein paar Hundert Millionen Menschenleben. Aber die zu retten, Hilfe zu leisten, die Flüchtlinge aufzufangen, so gut es eben geht, eine Riesenaufgabe - scheint irgendwie zweitrangig zu sein, höchstens zweitrangig, für alle. Schön, wenn's passiert, schön, wenn zufällig irgendwer gerettet wird, aber nur ein Nebeneffekt."\<\<\< (S. 311/312)

 

Durch einen unverhofften Mittelsmann bekommt Maevie schließlich auch noch Hilfe von schrägen Öko-Aktivisten mit Hacker-Kenntnissen, die sie noch dringend brauchen wird.

Meine Lieblingsnebenfigur ist aber Edward, Mavies Vater, ein ehemaliger EADS-Manager, der in einer "mobilen Immobilie" lebt, für alle Notfälle gerüstet und immer für seine Tochter da ist.

Das Buch hat in der Mitte leider einige Längen, die letzten gut 100 Seiten jedoch sind wieder überraschend und äußerst spannend. Originell sind am Ende der Danksagung des Autors die (Buch-) Empfehlungen der wichtigsten Figuren des Romans.

 

Mein Fazit:

Trotz einiger Schwächen ein gutes Buch, also drei Sterne.

 

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