Die Grausamkeit der Realität
Die angehende Fachärztin für Kardiologie, Isabella ist auf der Suche nach ihrem Bruder Gabriel. Erst vor zwei Jahren konnte sie ihn überzeugen, seine Heimat Brasilien ebenfalls zu verlassen um sich in Deutschland eine neue Lebensgrundlage zu schaffen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten schien ihm das in Hamburg ganz gut geglückt zu sein und dann ist er plötzlich verschwunden. Isabella, die in der Zwischenzeit in Sachsen-Anhalt ihren Lebensmittelpunkt hat fährt mit ihrem vierjährigen Sohn postwendend in die Hansestadt mit einem sehr unguten Gefühl.
In Hamburg lebt seit einigen Jahren der homosexuelle Italiener Fabio, wenn er nicht gerade Nachtschicht in einem Pflegeheim oder Krankenhaus hat, in das ihn die Zeitarbeitsfirma vermittelt, schleppt er gerne junge vorwiegend heterosexuelle Männer ab um sie zu vergewaltigen. Doch als ein Mann, wie ihm der Autor dieses Buches bescheinigt, der überzeugend lügen kann, belügt er sich selbst und behauptet vor sich und anderen es wäre einvernehmlicher Sex gewesen. Dabei scheint sein ganzes Leben ein Lügengespinst zu sein, denn selbst seine Zeugnisse als Pfleger sind alle gefälscht (erstaunlich das so etwas nicht auffällt). Und dann ist da noch die Leiche in seinem Gästezimmer von der er irgendwie nicht weiß wie sie dorthin gekommen ist und was er mit ihr machen soll. Irgendwann beschließt er sie zu ignorieren.
Nichts kann grausamer sein als die Realität! Alexander Rupflin skizziert hier einen wahren Kriminalfall, wie ich finde mit der nötigen Distanz. Trotzdem haben wahre Kriminalfälle eine ganz andere Dimension als ausgedachte und erfundene. Der Autor porträtiert viele Personen die unmittelbar mit den Geschehnissen im Herbst 2019 zu tun hatten und verwebt diese zu einer Geschichte mit Romancharakter. Dabei liegt seine Fokussierung ein bisschen zu viel auf dem Täter, auch eine eventuelle Unschuld wird wie ich finde ein bisschen zu viel Raum gegeben.
Ich fand es erschreckend zu erfahren, dass die Angehörigen des Opfers lange Zeit überhaupt keine Unterstützung von der Polizei bekamen. Erst ein Verein aus Niedersachsen, der sich um Vermisstenfälle kümmert, bringt schlussendlich den Stein ins Rollen. Doch auch mit der Gerechtigkeit ist es so eine Sache, der Täter wird gefunden, verurteilt und geht dann mehrmals in Revision. Die Tortur der Angehörigen diesem Täter wieder und wieder gegenüberzustehen möchte ich mir gar nicht ausmalen. Das Leid der Angehörigen und aller Beteiligten kann ich mir gar nicht vorstellen.
In Hamburg lebt seit einigen Jahren der homosexuelle Italiener Fabio, wenn er nicht gerade Nachtschicht in einem Pflegeheim oder Krankenhaus hat, in das ihn die Zeitarbeitsfirma vermittelt, schleppt er gerne junge vorwiegend heterosexuelle Männer ab um sie zu vergewaltigen. Doch als ein Mann, wie ihm der Autor dieses Buches bescheinigt, der überzeugend lügen kann, belügt er sich selbst und behauptet vor sich und anderen es wäre einvernehmlicher Sex gewesen. Dabei scheint sein ganzes Leben ein Lügengespinst zu sein, denn selbst seine Zeugnisse als Pfleger sind alle gefälscht (erstaunlich das so etwas nicht auffällt). Und dann ist da noch die Leiche in seinem Gästezimmer von der er irgendwie nicht weiß wie sie dorthin gekommen ist und was er mit ihr machen soll. Irgendwann beschließt er sie zu ignorieren.
Nichts kann grausamer sein als die Realität! Alexander Rupflin skizziert hier einen wahren Kriminalfall, wie ich finde mit der nötigen Distanz. Trotzdem haben wahre Kriminalfälle eine ganz andere Dimension als ausgedachte und erfundene. Der Autor porträtiert viele Personen die unmittelbar mit den Geschehnissen im Herbst 2019 zu tun hatten und verwebt diese zu einer Geschichte mit Romancharakter. Dabei liegt seine Fokussierung ein bisschen zu viel auf dem Täter, auch eine eventuelle Unschuld wird wie ich finde ein bisschen zu viel Raum gegeben.
Ich fand es erschreckend zu erfahren, dass die Angehörigen des Opfers lange Zeit überhaupt keine Unterstützung von der Polizei bekamen. Erst ein Verein aus Niedersachsen, der sich um Vermisstenfälle kümmert, bringt schlussendlich den Stein ins Rollen. Doch auch mit der Gerechtigkeit ist es so eine Sache, der Täter wird gefunden, verurteilt und geht dann mehrmals in Revision. Die Tortur der Angehörigen diesem Täter wieder und wieder gegenüberzustehen möchte ich mir gar nicht ausmalen. Das Leid der Angehörigen und aller Beteiligten kann ich mir gar nicht vorstellen.