Eine schaurige Tat
"Protokoll eines Verbrechens" ist ein zu Beginn tatsächlich recht spannendes Buch, mit der Zeit - nachdem den Lesenden klar ist, was in etwa geschehen ist - immer noch ein Buch, das mich fassungslos gemacht hat. Ohne zu viel verraten zu wollen ist es unfassbar, wie jemand nach einem Tötungsdelikt einfach so weiterleben kann. Der Autor und Journalist erzählt die Geschichte aus mehreren Perspektiven - der des Täters, der der Angehörigen des Opfers sowie zu Beginn der anderer vermeintlicher Opfer des Täters. Die ganze Geschichte ist unfassbar schaurig. Vor dem Hintergrund, dass das Opfer die Favelas Brasiliens für ein besseres Leben verlassen hat, macht mich umso trauriger. Ich habe zu der Zeit der Tat in Hamburg gelebt und medial nichts davon mitbekommen. Ein sehr befremdliches Gefühl, dass dies so nah geschehen ist. Dem Autoren gelingt es sehr gut, dieses Gefühl entstehen zu lassen.