gut dargestellter True Crime Fall

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bücherverschlinger Avatar

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Alexander Rupflin beschreibt in seinem Roman "Protokoll eines Verbrechens" auf ungewöhnliche Art und Weise den wahren Kriminalfall eines Brasilianers, der in Hamburg ermordet wird und monatelang in einer Wohnung versteckt wird.

Seine Schwester, die als Ärztin arbeitet, überredet ihren Bruder ihr nach Deutschland zu folgen. Er findet auch recht schnell Anschluss und einen Job, aber dann verschwindet er scheinbar spurlos. Seine Schwester tut alles dafür, ihn zu finden, aber in Deutschland kann jeder Erwachsener seinen Aufenthaltsort frei wählen und so wird die Polizei ohne Anhaltspunkte einer Straftat nicht tätig. Somit kann der Täter lange Zeit sein mörderisches Geheimnis wahren, auch wenn es viel eher auffliegen hätten müsste.

Alexander Rupflin arbeitet selber seit längeren als Kriminalreporter und hat ausführlich zu diesem wahren Kriminalfall recherchiert. In seinem Buch gibt er sowohl den Angehörigen des Opfers als auch den Täter genügend Raum, so dass der Leser genügend Spielraum für eigene Überlegungen bleibt.

Ein ungewöhnlicher Roman eines True Crime Falles, aber für mich echt lesenswert. Ich würde mich freuen, wenn der Autor weitere Bücher in diese Richtung veröffentlichen würde. Eine klare Leseempfehlung nicht nur für hartgesottene True Crime Fans.