Intensiv und berührend

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rinoa Avatar

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Ich hege schon länger eine gewisse Faszination für True Crime, sei es als Podcasts, aber auch in Form von Zeitschriften wie ‚Stern Crime‘ oder eben ‚ZEIT Verbrechen‘. Dementsprechend war schnell klar, dass ich den Debütroman von Alexander Rupflin, der auf einem wahren Kriminalfall beruht, einfach lesen muss. Und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen.

Der Autor erzählt mit einer solchen Intensität und ganz viel Fingerspitzengefühl über ein fast schon unaussprechliches Verbrechen, ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Und obwohl er immer wieder als Erzähler aus der Geschichte hervortritt, stellt er sich nie in den Vordergrund, sondern bleibt allen Beteiligten gegenüber stets takt- und respektvoll. Vielleicht war es auch das, was mich an dem Buch am meisten beeindruckt hat.

Hier wird nicht verurteilt, sondern sehr einfühlsam die verschiedenen Perspektiven, auch des Täters, beleuchtet, ohne dessen Tat fraglos auch nur ansatzweise gutzuheißen.

Und natürlich liegt auch einiges an Interpretation des Autors zum Beispiel in Dialogen oder Gedanken, denn er war ja bei den Geschehnissen nicht anwesend, was er auch selbst betont. Trotzdem ergibt sich ein absolut stimmiges Bild einer Geschichte, die mich, und das ist sicherlich auch Alexander Rupflins Verdienst, sehr berührt hat und noch eine Weile in mir nachhallen wird.

Für True-Crime-Fans fast schon ein Muss, aber auch für alle anderen eine ganz klare Leseempfehlung von mir.