True-Crime der unter die Haut geht

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Ein True-Crime-Buch, das unter die Haut geht und zwar nicht, weil es sensationsgierig erzählt, sondern weil es so unaufgeregt ehrlich ist. Rupflin rekonstruiert den realen Fall des Brasilianers Gabriel, der 2019 in Hamburg verschwand, und erzählt zugleich von seiner Schwester Isabella, die unbeirrbar nach ihm sucht.

Was dieses Buch besonders macht: Es bleibt nah an den Menschen – an der trauernden Familie, aber auch am Täter, dessen Selbstbetrug und Verdrängung man fassungslos verfolgt. Ohne Effekthascherei zeigt Rupflin, wie dünn die Linie zwischen Normalität und Abgrund sein kann.

Die klare, präzise Sprache verstärkt die Wucht der Geschichte. Man liest, hält den Atem an – und kann danach kaum fassen, dass all das wirklich passiert ist.

Fazit: Erschütternd, respektvoll und unglaublich intensiv. Kein gewöhnlicher True-Crime-Titel, sondern eine literarische Reportage, die noch lange nachwirkt.