Glück ist nicht leicht zu haben?

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hyazinthe84 Avatar

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Wer hätte das gedacht? Ich bin zum allerersten Mal, seit ich denken kann, nach einer anfänglichen Euphorie, die die ersten Seiten in mir auslösen, vom Gegenteil überrascht worden. Denn ich bin, nun wo ich mit dem Buch fertig bin, tatsächlich nicht mehr allzu begeistert davon.

Das Cover ist wirklich sehr gut gelungen und transportiert auch das italienische Lebensgefühl; diese Leichtigkeit, diese Lebensfreude.

Nach einem ersten Reinlesen hatte ich zunächst das Gefühl, das Buch könnte genau das Richtige für den Sommer sein. Doch für mich war es schlicht zu langatmig. Zu gezogen. Diese Energie, dieses Temperament schwappt lange Zeit nicht auf die Protagonistin über.

Ja, natürlich, sie trauert, sie fühlt sich schlecht, weil sie noch lebt, ihre Liebe aber nicht.

Dann lernt sie in diesem süßen Städtchen eine Vielzahl von liebenswerten Menschen kennen, die sie zum Teil zurück ins Leben holen. Doch es hat alles einen - nun ja - traurigen Beigeschmack. Und dann ist da natürlich auch noch ein Mann, der sie in seinen Bann zieht, aber seine eigenen Dämonen zu bekämpfen hat.

An der Stelle hätte ich mir anderes gewünscht. An der Stelle kommt... nichts... seitenweise herrscht Funkstille.

Am zu erwartenden glücklichen Ende dachte ich - so wie auch im echten Leben - Kommunikation ist alles.

Es stimmt mich ein wenig wehmütig, dass die Protagonistin selbst an diesem Ort der Leichtigkeit um ihr eigenes Glück so kämpfen muss.

Phasenweise war es genau wegen dieser Stagnation oder Trägheit für mich schwer zu lesen.