Sonniger Neuanfang

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heike lohr Avatar

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Ein urlaubsstimmungsmäßiges Cover in hellen Farben macht Apulien schmackhaft, worüber eben nicht nur die Sonne, sondern auch die Liebe leuchtet.
Eine Ansichtskarte von Apulien, die mit Text versehen ist, über Apulien leuchtet die Sonne, wird zum Ausgangspunkt einer Reise in die Vergangenheit und Zukunft.
Rosa lässt sich auf Italien ein, weil sie in dem Geschäft mit den alten Ansichtskarten gerade diese findet. Sie ist gerade verständlicherweise in einer emotionalen Tiefphase: Ihr geliebter Partner ist an Krebs gestorben und ihre kreative Ader ist wie versiegt: Sie kann nicht mehr töpfern, nichts mehr entwerfen. Diese Ausgangssituation ist vollkommen stimmig und überzeuend dargestellt. Das Verständnis ihrer Freund Anna hat sie, doch ihr weiteres Umfeld kann sie nicht wirklich verstehen. In Berlin ist man doch immer aktiv und macht irgendetwas.
In Apulien findet sie eine günstige Pension, gute Bekannte und da ist noch Mattia, der so voller Leben, Lebensfreude und Lachen ist. Er lässt sich zuerst am Strand von ihr fotografieren und als sie dann zufällig seinen Zettel mit der Nummer findet, den sie verloren glaubte, fährt sie gerade mit dem Rad und baut einen Unfall.
Trauerbewältigung durch gutes Essen und Trinken in angenehmer Gesellschaft in Italien, eine Art vo Neuorientierung und Sinnfindung finden sich in dieser Geschichte wohl verpackt. Natürlich darf da eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Besonders spannend finde ich allerdings die psychologische und verständnisvolle Sicht auf alle Protagonisten. Nicht nur die positiven, sondern auch die negativen Seiten werden dargestellt und ebenso alle Wetterlagen. Italienisches Flair, dolce far niente und sehr viel Menschliches werden gekonnt in einem Buch verpackt, das für einen langen Nachmittag im Urlaub viel Ablenkung und Nachdenkliches bietet, Also wer Belletristik auf hohem NIveau mag sollte dieses Buch unbedingt lesen