Neuinterpretation einer Mythologie mit Heldentum und Liebe

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kaerlighed Avatar

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Zum Cover: Das Cover ist einfach wunderschön. Das Design ist sowohl farblich wie auch illustrativ stimmig und passt zur Atmosphäre des niedergeschriebenen Mythos. Der schlichte Titel sorgt dann für den Rest, sodass das Buch ein Eyecatcher ist und sofort meiner Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.

Zum Inhalt:
Bei Psyche und Eros handelt es sich um eine Neuinterpretation der Geschichte um Psyche und Eros, dabei bediente sich die Autorin sowohl verschiedener Überlieferungen, wie auch der eigenen künstlerischen Freiheit um diese Geschichte für dieses Buch zu erschaffen.

Luna McNamara hat es dabei geschafft, komplexe Teile verschiedener Mythologien leicht verständlich in die Geschichte mit einzubinden, sodass man davon nicht überfordert ist und gut auf die Handlung eingestimmt ist. Der einfache aber trotzdem Atmosphärisch beschreibende und poetische Schreibstil ermöglicht es dabei konstant folgen zu können und sich so in der Geschichte einfach zu verlieren.

Mir persönlich hat die Protagonistin Psyche sehr gefallen, ihre Sorgen rund um Hochzeiten und Ablehnung gegenüber den traditionellen Traditionen haben sie für mich zu einem Charakter gemacht mit der ich mich gut identifizieren konnte.
Dennoch war für mich keine wirkliche Charakterentwicklung spürbar. Das selbe galt auch für Eros der zusätzlich noch recht oberflächlich und wenig greifbar wirkte, obwohl er ebenfalls ein Protagonist der Geschichte ist. Nichts desto trotz wurden spannende Charaktere in der Geschichte beleuchtet die mit ihren Beziehungen und Konflikten stets für den Erhalt der Spannungskurve gesorgt haben und der Geschichte viel Leben eingehaucht haben.
Leider kam mir aber vor allem die Liebe in der Geschichte zu kurz und zu wenig greifbar. Eros und Psyche haben immer wieder von ihren gemeinsamen Erlebnissen berichtet, die den Anschein erweckten als wäre eine sehr lange Zeit vergangen. Leider hat es sich aber nur wie ein Paar Wochen gelesen, sodass das Gefühl Liebe einfach zu oberflächlich, bzw sogar eigentlich gar nicht rüberkam. Auch fand ich es schade, dass die Geschichte mehrfach zu Bereichen geführt hat, die dann Spannung aufgebaut haben, jedoch sofort abgeflacht ist, weil die Teile einfach übersprungen und zusammengefasst nacherzählt wurden. Wie etwa die Reise von Eros. Auch vom Ende habe ich mir leider deutlich mehr erhofft.

Fazit: Für mich eine spannende Geschichte, die sich sehr leicht und einfach liest und viele Einblicke in das Leben der Götter und des Mythos um Psyche und Eros geliefert hat. Leider hat der Inhalt mich genau an den Punkten enttäuscht in denen ich mehr erwartet habe. Nichts desto trotz handelt es sich um eine solide Geschichte mit vielen schönen Aspekten, spannenden Charakteren und regt an verschiedenen Stellen auch hier und da mal zum Nachdenken an. Deswegen von mir 3,5 Punkte für dieses Buch. Ich hoffe Luna McNamara macht mehr Bücher dieser Art und entwickelt sich weiter, denn die Geschichte hat großes Potential.