2091 - Die Zeit der Hirntransplantationen und selbstfahrenden Rettungswagen

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pummelfee77 Avatar

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Der Journalist Calvary Doyle ist einer heißen Story auf der Spur. Doch wegen eines Anschlags verliert er 38 Tage seines Erinnerungsvermögens und diese versucht er verzweifelt wiederzuerlangen.
Franek, ist einer der Erwählten und herausragend als Sänger. Er wird in den engeren Kreis des gelben Zauberers geholt und wird letztendlich zu dessen Botschafter.
Clifford Torus jagt einem unvorstellbaren Hack hinterher und geht dabei über Leichen. Bis er auf den Besitzer dessen - Midas More - trifft.
Fran Bittner, UNO-Agentin und in höchst geheimem Auftrag ihres Chefs unterwegs. Heldin der Zerstörung einer KI (Künstlichen Intelligenz), die sich autonom zu machen versuchte.

All diese Personen steuern auf ein gemeinsames Ziel hin - ohne zu wissen, was es sie oder alle kosten wird.

Wow, das war ein Lesegenuss. Eigentlich ist das so gar nicht mein Genre, aber ich konnte nicht davon lassen und habe es in drei Tagen verschlungen. Die Charaktere sind sehr spezifisch und man muss sich an ihre Existenz und Darstellung gewöhnen. Die Spannung ist unübertrefflich. Am besten hat mir der Stil gefallen. Schnell und leicht lesbar. Und an genau den richtigen Stellen salopp, gar derbe unter der Gürtellinie und oft musste ich lachen. Selbst die Bösen der Story sind mir auf ihre Art sympathisch geworden, weil sie so perfekt in Sprache gesetzt wurden. Obwohl den Leser hier kein literarisches Werk auf intellektuellem Niveau erwartet, ist der Sprachstil einfach brillant. Einige dem Genre geschuldeten Begriffe sind erst Mal gewöhnungsbedürftig für mich gewesen, aber nie dem Lesefluss hinderlich. Das Qube-Lexikon am Ende war gut, aber meist nicht nötig, da die Begriffe sich aus dem Kontext erschlossen oder selbsterklärend waren.

Die Kapitel sind recht kurz, aber nicht abgehackt oder holperig. Die Kapitellänge ist absolut passend.

Die Darstellung der Welt in 70 Jahren hat mir außerordentlich gut gefallen. Zwar ungewohnt, aber nicht befremdlich. Vielleicht war ich etwas enttäuscht, da wir es aus heutiger Sicht dann einfach nicht hingekriegt haben, aber ich habe mich dort schnell zurechtgefunden. In den 1980ern Jahren stellte man sich vor, dass die Kinder im Jahr 2000 mit Computer statt Schulranzen auf dem Rücken in die Schule gehen. Heute stellt man sich vor, dass wir zum Ende des Jahrhunderts, Urlaub da machen wollen, wo es kühl ist.

Fazit: Eine absolute Leseempfehlung, auch für Leser, die das Genre meiden. Die anderen Bücher des Autors sind bereits bestellt.