Auf der Suche nach der verschollenen KI

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lettergirl Avatar

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70 Jahre in der Zukunft: Die Menschen haben dank KI den Klimawandel eingedämmt und sich mit den neuen Bedingungen bestens arrangiert. Sie besiedeln das All, können kurzzeitig in optimierte Klonkörper schlüpfen und profitieren von autonomen Fahrzeugen, Geldtransfer per Wischbewegung und dem allgegenwärtigen Holonet. Allerdings haben sie um ein Haar in den 2040ern die Kontrolle an eine Künstliche Intelligenz verloren, um die sich nun verschiedene Verschwörungstheorien ranken.

Ein Journalist auf heißer Spur, eine geschlechtswandelnde Agentin, eine ehrgeizige Pro-Gamerin und ein skrupelloser Milliardär verfolgen ihre eigenen Ziele. Der Leser rätselt zunächst mit, wer eigentlich wen bedroht und wer sich mit wem verbündet.

Tom Hillenbrands intelligenter Science-Fiction wird aus den einzelnen Perspektiven dieser Personen erzählt und fasziniert mit der Benennung von Gegenständen, aus denen sich die sich der heutige Leser ableiten kann, was in Zukunft so möglich werden könnte.

Aufbauend auf dem Vorgänger Hologrammatica erinnert Qube ein wenig an David Mitchells Wolkenatlas, vor allem mit den Passagen über die ahnungslosen Untertanen, die die Funktionen moderner Technologie, des "Clevers" nicht begreifen, die dem Leser bis fast zum Schluss Rätsel aufgeben.

Ein höchst unterhaltsamer Roman über die Frage der Möglichkeit der Koexistenz im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Die respektvollen Dialoge zwischen Mensch und Maschine und vor allem der Epilog geben zu denken.