Überzeugt mich nicht

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sabzz Avatar

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Mein Kind stellt uns so viele „Warum?“-Fragen, dass wir es liebevoll Warummel nennen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dieses Buch vorab lesen zu dürfen.
Es werden 27 teils sehr ernste und schwierige Fragen gestellt und überwiegend ehrlich sowie einigermaßen kindgerecht beantwortet. Manche Antworten bleiben jedoch sehr knapp – drei bis vier Sätze reichen bei komplexen Themen oft nicht aus und werfen eher neue Fragen auf, als dass sie wirklich weiterhelfen.

Problematisch finde ich jedoch einige Inhalte, die dem Buch für mich einen faden Beigeschmack geben: In einer Zeit, in der Eltern dazu ermutigt werden, mit Kindern die korrekten Bezeichnungen für Körperteile zu verwenden, ist es unverständlich, dass im Buch Genitalien als „Wurm“ und „Schmetterling“ bezeichnet werden. Das ist schlicht nicht nötig und aus meiner Sicht sogar kontraproduktiv.

In einer anderen Geschichte streiten die Eltern lautstark vor den Kindern, woraufhin sich diese verängstigt im Schrank verstecken. Abends kümmern sich die Kinder dann ums Essen und den Abwasch – und plötzlich ist alles wieder gut. Das vermittelt den Eindruck, dass die Kinder durch ihr Verhalten den Streit beilegen könnten, anstatt klarzustellen, dass Konflikte niemals ihre Schuld sind und Erwachsene Verantwortung übernehmen müssen.

So gut viele Antworten auch gelungen sind – aufgrund dieser problematischen Stellen kann ich das Buch leider nicht empfehlen.