Wenn gute Ideen nicht reichen

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reishimura Avatar

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Obwohl ich wusste, dass die berühmt-berüchtigte „Warum Phase“ irgendwann kommen wird, war ich doch ein wenig überwältigt als es so weit war. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ein Kind dieses Wort so oft am Tag verwenden kann. Da sowohl der kleine Leser als auch ich große Bücherliebhaber sind, lag es natürlich nahe sich ein Buch zu suchen, dass sich mit genau diesem Thema beschäftigt. Leider muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass wir beide mit diesem Buch nicht wirklich glücklich geworden sind.
Anfangen möchte ich allerdings mit den positiven Dingen. Die Gestaltung des Buches an sich finde ich sehr schön. Die Illustrationen sind farbenprächtig und ansprechend. Auch die Aufteilung, dass nach jeder Vorlesegeschichte eine kurze Info-Box für die Erwachsenen kommt, hat mir gut gefallen. Die „Aber warum?“ Info für die Erwachsenen haben mir sehr gut gefallen und mit den meisten Informationen, die dort angeführt sind, konnte ich auch etwas anfangen.
Leider haben weder dem kleinen Leser noch mir die Vorlesegeschichten zugesagt. Positiv finde ich, dass alle Geschichten nach einem gewissen Schema aufgebaut sind und daher eine einheitliche Struktur vorhanden ist. Allerdings fand ich die Geschichten wenig ansprechend oder unterhaltsam. Ich hatte eher das Gefühl, dass es wichtig war, gewisse Punkte abzuarbeiten. Dementsprechend macht weder das Lesen noch das Vorlesen der Geschichten wirklich Spaß.
Des Weiteren habe ich mit einigen Geschichten und den darin vorkommenden Beispielen so meine Probleme. In der Geschichte „Warum streiten sich die Großen?“ geht es um einen Streit der Eltern und wie traurig das die Kinder macht. Die Erklärung warum sich Erwachsene streiten fand ich noch gut und nachvollziehbar. Am Ende der Geschichte ist es aber so, dass die Kinder ein Abendessen für die Eltern kochen und dann alles wieder gut ist. Dies vermittelt für mich ein falsches Bild und wälzt zu einem gewissen Grad die Verantwortung für das Wohlergehen der Eltern auf die Kinder ab. Auch in anderen Geschichten sind einige Dinge vorgekommen, die ich so einfach nicht gutheißen kann.
Die Grundidee des Buches finde ich sehr gut und ich konnte auch die eine oder andere wertvolle Information aus dem Buch gewinnen. Leider konnte es mich in seiner Gänze, vor allem als Vorlesebuch, nicht überzeugen. Daher werde ich von der Reihe eher Abstand nehmen. Dies finde ich schade, denn auch der zweite Band „Ich will aber“ klang vielversprechend.
Trotz guter Ansätze konnte mich das Buch als Vorlesebuch nicht überzeugen – schade, denn die Idee hat auf jeden Fall Potential. Aus diesem Grund möchte ich auch keine direkte Empfehlung für das Buch aussprechen.