Der 3. Fall für Gilles Sebag

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lesehimmelchen Avatar

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Kurz vor Weihnachten muss Inspecteur Gilles Sebag einen Mord klären. Während er die Ermittlungsarbeiten aufnimmt und seiner Frau, die er schon lange im Verdacht hegt, ihm fremd zu gehen, auf die Spur kommt, wird viel Einblick in sein Seelenleben gegeben, was ich an und für sich für einen Krimi etwas ungewöhnlich finde. Die dunklen Wolken des Covers sind somit stimmig mit dem Inhalt.

Der Fall wird recht spannend geschildert, parallel wird immer wieder die Fremdgeh-Geschichte seiner Frau thematisiert bzw. das Verarbeiten dieser Tatsache für den Inspecteur. Sein Kummer steigert sich in übermäßigen Alkoholgenuss und lässt den Kommissar zwar durchaus menschlich nachvollziehbar erscheinen, aber auch zu emotional. Ich finde es immer begrüßenswert, wenn man in einem Krimi vom Privatleben der Ermittler erfährt, eine nette Geschichte drumherum, egal, ob negativ oder positiv behaftet, ist immer schön und schafft Nähe zu den Charakteren und macht ein Buch etwas persönlicher, aber hier war es mir dennoch ein bisschen zuviel des Guten an Privatleben.

Der Krimi liest sich sehr flüssig, der Schreibstil des Autors gefällt mir. Da dies bereits der 3. Fall von Gilles Sebag ist (die vorherigen Bände kenne ich nicht), wäre für mich interessant, ob mir Fall 1 und 2 etwas besser gefallen würden, im Hinblick auf diesen recht emotionalen Kriminalinspektor. Dennoch finde ich den Krimi gut und habe ihn auch gerne gelesen.