Ein etwas anderer Schreibstil als gewohnt

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dany1705 Avatar

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Gertrud und Hanna sind Geschwister, irgendwie, denn sie wachsen zusammen auf, lieben und hassen sich, gehen gemeinsam zur Schule, machen Abitur. Aber Hanna kam als Pflegekind in die Familie. Anders, als bei vielen Pflegekindern war sie alles andere als der Außenseiter. Sie wurde mehr geliebt, mehr akzeptiert und mehr gelobt. Warum? Weil sie so war wie sie war. Schlau, gebildet, schön, warmherzig. Immer stand Gertrud in ihrem Schatten. Nie reichte sie an Hanna heran. Dabei liebte Gertrud Hanna, wie eine Schwester. Oder doch anders?
Als Tonio ins Leben der Schwestern tritt, ändert sich diese Liebe und endet auf tragische Weise.
Die Vergangenheit ruhte. Viele Jahre lang. Dann muss Gertrud sterben. Wer nahm ihr das Leben? Wo lag das Motiv? Rache, Eifersucht, Liebe?
Die taffe Polizistin Franza beginnt zu ermitteln. Gemeinsam mit ihrem Team versucht sie die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verbinden, denn Zufälle gibt es nicht. Alles musste zusammenhängen. Was passierte wirklich, damals, als die Geschwister noch jung waren? Und vor allem, wo steckt Hanna?

Ich muss gestehen, dass es mir beim Buch "Rabenschwestern" anfangs sehr schwer fiel, dabei zu bleiben. Der etwas andere Schreibstil war sehr ungewohnt und ich konnte oft nur schwer folgen. Daher legte ich den Roman meist schon nach 10 Seiten weg und fing nicht so motiviert an wie sonst, weiterzulesen. Die Autorin springt sehr schnell von Vergangenheit in Gegenwart und zurück, es tauchen ständig neue Namen auf, die man am Anfang noch nicht zuordnen kann und der Mord an Gertrud geschieht schon relativ fix. Irgendwann gewöhnte ich mich aber an den Schreibstil und die sehr detaillierten Beschreibungen einzelner Orte oder Gegenständen. Langsam fügten sich die einzelnen Puzzleteilchen zusammen. Zur Mitte des Buches hin wurde es dann interessant. Nachdem ich die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen durchschauen konnte, wendete sich alles und ich begann wieder, mit Lust und Spaß zu lesen.
Schade, dass der Anfang etwas schwierig war. Ich persönlich mag es weniger, wenn einzelne Stimmungen, Orte etc. zu detailliert beschrieben werden, ich beginne dann schnell mich zu langweilen. Auch mit weniger Details hätte ich mir bestimmte Situationen sehr gut vorstellen können.
Letztlich ein doch sehr gelungenes Buch, eine Geschichte, die man sich gut in der Realität vorstellen könnte. Sehr sympathisch fand ich Franza. Es machte Spaß ihre lustigen Kommentare zu bestimmten Situationen zu lesen.