Familiäre Verwicklungen und eine ausgeglichene Ermittlerin

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gisel Avatar

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Kommissarin Franza Oberwieser ermittelt, als Gertrud, die beliebte Besitzerin des Töpferladens im Ort ermordet wird. Bald findet Franza sich wieder in einer Geschichte, die bis in die Kindheit der Ermordeten reicht. Wo ist die Verbindung zum aktuellen Verbrechen? Welche Rolle spielt dabei Gertruds Pflegeschwester Hanna, die inzwischen eine berühmte Fotografin ist?
Die Figur der Kommissarin wird sehr sympathisch dargestellt: Sie steht mitten im Leben, hat sich mit ihrem Singledasein mit zugehörigem jüngeren Freund zurechtgefunden, und sie liebt das Backen und verwöhnt ihre Kollegen regelmäßig mit den Früchten ihrer Leidenschaft. Gleichzeitig hat sie einen guten Stand in ihrem doch eher von Männern dominierten Arbeitsbereich. Ein schöner Lichtblick, nachdem doch so viele Ermittler, ob weiblich oder männlich, ihre persönlichen Schwierigkeiten in ihre Arbeit mitbringen!
Die Geschichte der beiden Pflegeschwestern wird sehr einfühlsam aufgearbeitet, so dass das Buch von Anfang an sehr spannend ist. Manche der Zufälle sind dann doch ein bisschen viel, aber das konnte ich der Autorin bei einer so ausgeglichenen Ermittlerin gut verzeihen. Im Gegensatz zum Vorgänger hat mich dieser Band sehr gefesselt, ich habe jede der 410 Seiten genossen. Auch das Cover ist sehr passend und ansprechbar gestaltet. Ein leicht lesbarer, eher unblutiger Krimi, den ich gerne weiterempfehle!