Franza Oberwieser´s 2. Fall

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gaby2707 Avatar

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Zum Inhalt:

Als Kommissarin Franza Oberwieser in einer kleinen, teuren Boutique eine Jeans anprobiert, fällt ihr eine junge Frau auf, die ein Parfumfläschchen unbezahlt in ihrer Handtasche verschwinden lässt. Franza nimmt auf Strümpfen die Verfolgung auf und ahnt noch nicht, dass diese junge Frau sie auch in ihrem neuen Fall begleiten wird.

Gertraud Rabinsky, die in der Innenstadt einen Töpferladen führt, wird erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. Im Zuge der Ermittlungen trifft Franza hier auf die Diebin des Parfums: Lilli, die Tochter der Toten. Zur gleichen Zeit meldet auf dem Polizeipräsidium der Galerist Jonas Belitz seine Frau Hanna Umlauf als vermisst. Franza Oberwieser und ihr Team haben alle Hände voll zutun, um den Mord und das Verschwinden der beiden Frauen aufzuklären.

 

Schon als ich das sehr schön und plastisch gestaltete Buch in Händen gehalten habe, habe ich mich auf´s Lesen gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Gabi Kreslehner hat es auch in ihrem zweiten Krimi geschafft mich beim Lesen zu halten. Flüssig geschrieben, immer wieder mit Sprüngen in die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten, in einer manchmal poetischen Sprache, die die Gedanken meist von Franza wiedergeben, kann man das Buch in einem Rutsch weglesen. Ich habe aber immer mal wieder inne gehalten und über manche Sätze nachdenken müssen. Gerade das finde ich bei einem Krimi herausragend, wenn ich wirklich in Gedanken dabei sein  und alles nachvollziehen kann. Neben dem eigentlichen Mordfall an Gertrud Rabinsky lerne ich die gesamte Familie und das private Umfeld der Ermordeten kennen. Auch die Vergangenheit, in der die Tat zu gründen scheint, wird durchleuchtet. Mit Tonio, einem jungen Mann, dessen Vater hier eine große Rolle spielt, wird der Faden zur Vergangenheit aufgenommen. Lilli, die hier eine bedeutende Rolle spielt, möchte ich schütteln und ihr sagen, sprich doch endlich aus, was du weißt - aber sie tut es lange nicht.

Franzas Privatleben, das sich anfangs noch zwischen jungem Lover und Exmann abspielt, nimmt ebenfalls eine Rolle in diesem Krimi ein. Ich lerne sie, die gerne backt und zu ihrer etwas üppigeren Figur steht, noch etwas besser kennen. Sie wird mir dadurch immer noch etwas sympathischer. Die kleinen Sexszenen, die nicht groß auffallen, hätte man meiner Meinung nach sehr gut weglassen können. Sie tragen weder zur Mordermittlung bei, noch lassen sie mich Franza besser verstehen.

 

Fazit:
Ich habe einen durchaus spannenden, nicht vor Blut triefenden Kriminalroman gelesen, der nicht nur den eigentlichen Fall beleuchtet, sondern sich in viele Einzelheiten der einzelnen Protagonisten verstrickt.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen.