Liebe und Hass zwischen Schwestern

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mammutkeks Avatar

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Gertrud bekommt in jungen Jahren eine gleichaltrige Schwester, als ihre Eltern Hanna adoptieren, deren Eltern nicht mehr für das Kind sorgen können. Die Schwestern verbindet schon früh Liebe und Hass. Gertrud verliebt sich in Hanna, doch hasst sie die Schwester auch, weil diese vom Vater offenbar vorgezogen wird.
Viele Jahre später, inzwischen selbst zweifache Mutter, hat Gertrud keinen Kontakt mehr zur Schwester. Doch plötzlich kommt diese, in der Zwischenzeit zur berühmten Fotografin geworden, zurück in die alte Heimatstadt. Und auch Tonio ist da - die ehemalige große Liebe Hannas. Aber eigentlich kann das gar nicht sein, denn Tonio ist damals, in dem ersten gemeinsamen Urlaub zu dritt, gestorben.
Sterben tut auch Gertrud. Sie wird sogar ermordet. Von wem, das muss Kommissarin Franza Oberwieser ermitteln. Diese ist allerdings nicht immer voll bei der Sache - muss sie sich doch zum einen um ihre Kekse, zum anderen um ihr verworrenes Liebesleben kümmern. Will sie wirklich mit dem jungen Geliebten zusammen sein oder doch lieber mit ihrem Ex-Mann?
Auch die anderen ermittelnden Beamten haben so ihr privat-persönliches Päckchen zu tragen - so dass die Lösung des Falles doch einiges an Zeit verschlingt.

Insgesamt ist die Story nicht wirklich schlecht, auch nicht wirklich gut, aber die Art und Weise der Erzählung hat mich nicht wirklich beglückt. In vielen Rückblenden aus vielen unterschiedlichen Perspektiven wird die Geschichte von Gertrud, Hanna, Tonio, Lilli und den weiteren Familienangehörigen erzählt. Dabei wird vielfach erst nach einem halben Kapitel klar, wer denn nun der ich-Erzähler in diesem Fall ist, um wen es denn nun konkret geht.
Und nicht nur dieses Stilmittel Kreslehners macht den Roman für mich eigenartig, auch die Sprache ist nicht wirklich die, die ich gerne lese. Wiederholungen sind zwar nicht schlecht, sondern sogar ein von mir selbst viel genutztes Stilmittel. Aber bei Kreslehner nutzen sie sich ab. Genau wie unvollendete Sätze und Gedanken, die sie haufenweise einstreut.
In Sachen Spannung lässt "Rabenschwestern" ebenfalls zu wünschen übrig. Eigentlich kann man erst im letzten Drittel wirklich von Spannung sprechen. Und was die gestohlenen Parfümflakons nun mit der ganzen Story zu tun haben, erschließt sich nicht.
Insgesamt hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Eigentlich würde ich nur 2,5 Sterne geben - da das nicht geht, gibt es ganz schlechte 3.