Nicht frei genug für das Glück

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Gertrud Rabinsky wurde vor kurzem mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: ein Mann namens Tonio, dessen verstorbenen Vater sie gekannt hatte, hatte sie angesprochen. Kurz darauf wird sie ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Kommissarin Franza Oberwieser ist für den Fall zuständig. Sie hatte gerade mit Gertruds Tochter Lilli zu tun, als sie sie bei einem Ladendiebstahl beobachtet und im Einkaufszentrum verfolgt hatte. Zur gleichen Zeit wird die Fotokünstlerin Hanna Umlauf von ihrem Mann als vermisst gemeldet. Wie sich herausstellt, wuchsen Gertrud und Hanna wie Schwestern auf, nachdem Hannas Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte und sie als Pflegekind in Gertruds Familie gekommen war…

Es handelt sich bei dem Buch um einen guten Krimi, der mich allerdings nicht zu Begeisterungsstürmen bewegt hat. Ich hatte bereits den ersten Band mit Franza Oberwieser gelesen, wusste also, was mich erwartet. Ich denke, nicht jeder kann sich mit Gabi Kreslehners Art zu schreiben anfreunden. Mal sind es ganz kurze Sätze hintereinander, mal Bandwurmsätze. Dies hat mich aber nicht gestört. Der Krimi liest sich flüssig, und ich bin ohne Probleme eingestiegen. Man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen, und die Kommissarin ist eine sympathische Frau. Die Spannung wird eher langsam aufgebaut, hält aber bis zum Schluss an, so dass ich immer gerne weiterlesen wollte. Auf grausame Schilderungen voller Gewalt und Blut wird verzichtet, was mir gefällt. Man glaubt früh zu wissen, wer der Täter ist. Aber ist er es wirklich? Die Handlung ist logisch, das Motiv nachvollziehbar. Durch die Schilderung aus verschiedenen Sichtweisen (Gertrud, Lilli, Franza…) ist niemals Langeweile aufgekommen.

Das Cover des Buches ist düster und passt zu einem Krimi. Es hat einen Bezug zum Titel und zum Inhalt und erregt Aufmerksamkeit. Name der Autorin und Titel sind in erhabenen Buchstaben aufgedruckt – wie bei vielen Büchern in letzter Zeit. Der Titel ist kurz und prägnant. Sowohl der Text auf der Rückseite des Buches als auch der Klappentext machen neugierig, ohne zu viel zu verraten. Ich finde immer schade, wenn Ereignisse vorweggenommen werden, die im Buch erst spät vorkommen. Dies ist hier nicht der Fall.

Mein Fazit lautet, dass es sich um einen unterhaltsamen Krimi handelt. Auch wenn er nicht ganz so fesselnd ist wie andere, lohnt es sich, ihn zu lesen. Ich werde gerne weitere Bände mit Franza Oberwieser lesen.