Schwesternliebe - Schwesternhass

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Kommissarin Franza Oberwieser ermittelt in einem Fall, der zunehmend komplexer wird, je weiter sie in die Vergangenheit des Opfers zurückblickt. Die Töpferin und Mutter zweier Kinder wird in ihrer eigenen Küche ermordet aufgefunden. Zuerst gerät ihr Ehemann, der an diesem Tag auf einer Party war, ins Visier der Ermittler, doch dann kommt die Verbindung zu Gertruds vermissten Adoptivschwester Hanna ans Tageslicht und sie wird gleichermaßen gesucht wie verdächtigt. Zusätzliche Spannung bieten die Ereignisse aus Gertruds und Hannas Kindheit und Jugendzeit. In ihrer Jugendzeit ist der damalige Freund von Hannah unter mysteriösen Umständen beim gemeinsamen Urlaub ums Leben gekommen und danach haben die beiden Adoptivschwestern, die zuvor sehr innig miteinander waren, den Kontakt zueinander abgebrochen und haben getrennte Wege gewählt. Hanna hat sogar den Kontakt zur gesamten Familie abgebrochen, obwohl sie eigentlich die begabtere der beiden Schwestern war und deshalb bei ihrem Adoptivvater sehr hoch im Kurs stand. Die Ermittlerin Franza Oberwieser freundet sich zufälligerweise kurz vor Gertruds Tod mit deren Tochter Lilli an und somit bekommt der Krimi noch eine weitere interessante Sichtweise.

Meine Meinung zum Buch:
Die Kommissarin Franza Oberwieser wird sehr facettenreich und charmant beschrieben, mit vielen Macken und einem chaotischen Privatleben. Beruflich kann sie sich allerdings in den Fall hineinhängen und ist bei ihren Kollegen sehr beliebt und zudem kann sie sich auch gut in die Opfer und verdächtigten Personen hineinversetzen. Manchmal geht sie allerdings schon zu weit, wie z.B. in ihrer Vertraulichkeit zu Lilli, sodass es eigentlich nicht mehr professionell ist.
Das Thema über zwei Adoptivschwestern, die zuerst eine innige Schwesternliebe zueinander hatten und sich dann im Verlauf ihrer Jugend immer mehr auseinander gelebt haben, finde ich sehr spannend. Allerdings hat die Familie sehr viele Geheimnisse aus der Vergangenheit untereinander verborgen oder vertuscht, sodass es schon etwas zu viel für meinen Geschmack war. Hier wäre etwas weniger glaubwürdiger und spannender gewesen. Gleichzeitig war das Ermittlerteam zum Schluss etwas langsam mit ihren Gedanken und dem Leser einen Schritt hinterher. Dies ist allerdings mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten lässt sich der Krimi aufgrund der einfachen Sprachgestaltung und der relativ kurzen Kapitel sehr zügig lesen.

Titel und Cover:
Das Cover finde ich optisch sehr ansprechend: Es verdeutlicht auch die düstere Seite des Krimis. Den Titel „Rabenschwestern“ hätte ich persönlich nicht für das Buch gewählt, ist aber okay.

Mein Fazit:
Ich würde mich sehr über einen weiteren Fall mit der sympathischen Ermittlerin Franza Oberwieser freuen und finde es auch spannend, wie es in ihrem Privatleben weitergeht.