Story ok, Schreibstil unmöglich

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2911robbe Avatar

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Franza Oberwieser und ihr Team haben einen sehr verzwickten Fall vor sich: Getrud Rabinsky wird in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Verdächtige gibt es mehrere und niemand schient ein lupenreines Alibi zu haben. Getruds Mann nicht, ihre Tochter Lilli nicht und ihre Schwester Hanna, die Getruds Eltern damals als Pflegekind aufnahmen und die Gertrud über alles liebt, ist auch nicht auffindbar. Ist sie dem selben Täter zum Opfer gefallen oder befindet sie sich etwa auf der Flucht, weil sie selbst die Mörderin ist? Und welche Rolle spielen Getruds und Hannas Eltern in diesem Fall?
Alles in allem sehr rätselhaft und von aufregenden Familiengeheimnissen gespickt, die dann, auf längere Zeit hin, gar nicht mehr so aufregend sind, weil sie einem aus anderen Krimis irgendwie schon bekannt vorkommen. Andererseits muss ein Krimi ja auch nicht immer hochrevolutionär sein...
Was mich allerdings hochgradig störte, war der Schreibstil und die Privatgeschichten der Ermittler und die Ermittlungen herum. Bei Frau Oberwieser funktionierte alles novh ganz gut, sie wird, meiner Meinung nach, sehr authentisch dargestellt und ist einem direkt sympathisch. Allerdings werden in der Geschichte doch zu viele ihrer Männergeschichten beschrieben, sodass der Leser doch hin und wieder durcheinanderkommt.
Bei ihren Kollegen scheitert dieser Versuch einer Charaktergebung aber, meiner Meinung nach: Es wirkt alles sehr gekünstelt, manchmal sogar an den Haaren herbeigezogen und hinkonstruiert.
Ganz unmöglich finde ich den Schreibstil der Autorin: Vieles wirkt sehr möchtegern-melancholisch, so beispielsweise die personalen Erzählungen, die sich immer wieder im Buch finden. Auch beim Lesen der Dialoge denkt man sich immer wieder, dass wohl kein Mensch so spricht. Außerdem wären hier als Beispiel die endlosen Spaziergänge an der Donau und die Wirkung auf die Ermittlerin zu nennen. Für mich entspricht der Schreibstil eher dem einer Liebesschnulze aber keinesfalls finde ich ihn passend für einen Krimi. Oft habe ich darüber nachgedacht, das Buch wegzulegen, weil mmich dieser Stil so sehr störte.
Was ich am Schluss noch zu kritisieren habe ist, dass die Lösung des Falls irgendwie so nebenbei geschieht und zwischen den Privatgeschichtchen der Ermittler kaum zu finden bzw. nachzuvollziehen ist.
Für mich absolut kein gelungener Krimi.