Hatte leider einige Schwächen

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Cover:
Das Cover finde ich richtig hübsch. Es sticht aus der Romantasy Masse heraus, bietet jedoch durch den blutüberströmten Wolf guten Einblick, was man in diesem Roman erwarten kann. Es wurde von der englischen Originalausgabe übernommen.

Meine Meinung:
Ich habe die „The Darkest Gold“-Reihe und die „Heart Hassle“-Reihe von Raven Kennedy beide absolut geliebt und musste daher auch dieses Buch der Autorin unbedingt lesen. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich das Buch vorablesen durfte. Jedoch muss ich sagen, dass dieses Buch für mich leider nicht an die anderen beiden Reihen herankommt.
Der Schreibstil ist ganz in Ordnung. Man kann ihn schnell lesen, jedoch sind einige Dinge etwas seltsam und cringe aus dem Englischen übersetzt worden, weshalb ich eindeutig empfehlen kann, dass Buch in der Originalsprache zu lesen.
Seneca ist eine Wölfin, die im Laufe der ersten Seiten des Buches ihre Wolfgestalt erhält. Dies geschieht in dieser Geschichte durch ein Ritual, bei dem ein Wolfsgeist sich mit der jeweiligen Person verbindet und sich die beiden dann gemeinsam in einen Körper befinden. Jedoch wird dieser Prozess durch den Alpha ihres Rudels gestört (ACHTUNG Triggerwarnung beachten, es wird nämlich auch auserzählt, was er versucht zu tun und könnte für manche Personen retraumatisierend wirken!). Dadurch kann der Prozess sich komplett abgeschlossen werden und Seneca wird aus ihrem Rudel verband und dem „wildesten“ Wolfsrudel ausgesetzt.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich die etwas wilde / „Savage“ Seite von Seneca und ihre damit einhergehenden Innerenkonflikten interessant fand, jedoch wurde mir ihre Sicht nie verständlich genug nähergebracht. Sie wollte nämlich von Anfang an fliehen, aber weshalb genau das so ist wird - neben ihren Problemen mit ihrem Alpha - nicht wirklich erklärt und auch, wie sie sich ein Leben unter Normalsterblichen vorstellt und vor allem, was das für sie bedeuten würde, ist in dem Roman nie näher erklärt worden. Auch wie genau diese Innerenkonflikte sich nun wirklich legen, wird in dem Roman nie näher erklärt außer, dass sie ihren „Wolf akzeptieren soll“.
Auch war für mich der Loveinterest etwas undurchsichtig. Es wird zwar erklärt, weshalb er und sein Rudel als so gefährlich und wild gesehen wird, aber eigentlich sieht man in diesem Buch nicht viel davon. Außerdem scheint Tyran auf mentaler Ebene einige Einschränkungen zu haben, da er Seneca oftmals missversteht, obwohl sie eigentlich recht klar formuliert, was ihr Problem ist. Und das, obwohl er eigentlich als so toller Alpha dargestellt wird. Und diese Konflikte der beiden werden dann innerhalb eines Gespräches gelöst, wo eigentlich nur festgestellt wird, dass beide Wölfe sich gewählt haben und deshalb passen sie ja zusammen (Ich übertreibe nicht). Dass die beiden aber null miteinander über ihre Gefühle reden können und Missverständnisse absolut nicht aufgeklärt werden, passiert nicht (Beispiele Denkt Tyran, dass Seneca bereits vor Jahren ihre Wolfgestalt erhalten hat, was jedoch im Kompletten Konflikt damit steht, was Seneca ihm erzählt, und man erfährt als Leser nie wirklich, wie er nun darauf gekommen ist. Außer vielleicht, dass Seneca sich bereits ganz gut kontrollieren kann - aber auch das steht im Kontrast dazu, wie Seneca sieht verhält)
Die Geschichte an sich hatte eine interessante Grundlage, die auch spannend zu verfolgen war, jedoch war der Spannungsbogen dafür einfach nicht gut genug aufgebaut und auch die Liebesgeschichte hat viel zu wenig Raum erhalten. Ich glaube diesem Buch hätten 200 Seiten mehr echt gutgetan und man merkt meiner Meinung nach, dass an diesem Buch zwei Autorinnen zusammengearbeitet haben, die ihre Plotpoints aber nicht komplett übereinstimmen konnten, weshalb ein Mischmasch aus Liebesgeschichte und Wolfs-Geschichte entstehen, die nicht gut miteinander harmonieren.
Es ist wirklich schade, denn das Buch hätte besser ausgereift wirklich gut werden können, so kann ich es aber leider nicht wirklich empfehlen. Auch wenn ich es in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich es schon eine interessante Thematik fand.

Fazit:
Insgesamt weist das Buch leider auf vielen Ebenen Schwächen auf, weshalb ich dem Buch 2-2,5 von 5 Sternen gebe.