Roh, wild und intensiv – ein Dark-Shifter-Erlebnis, das unter die Haut geht

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mienchen112 Avatar

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„Rabid“ ist ein Buch, das nicht vorsichtig anklopft, sondern direkt die Tür aufstößt. Die Geschichte ist roh, düster und voller emotionaler Intensität – und genau das macht sie so fesselnd. Schon die ersten Kapitel zogen mich mitten in eine Welt, in der Sicherheit selten ist und jede Entscheidung über Leben und Tod entscheiden kann.

Seneca Rain ist eine Protagonistin, die ich unglaublich greifbar fand. Sie ist voller Wut, Verletzungen und zugleich erstaunlich widerstandsfähig. Ihre Verwandlung zur Werwölfin ist alles andere als einfach: Der Wolf in ihr ist unkontrollierbar, gefährlich und spiegelt ihre inneren Dämonen perfekt wider. Ich konnte ihre Angst, ihre Selbstzweifel und gleichzeitig ihren unbändigen Überlebenswillen förmlich spüren. Ihre Entwicklung, vom verunsicherten, misstrauischen Opfer hin zu einer jungen Frau, die lernt, Kontrolle und Vertrauen zu finden, hat mich tief beeindruckt.
Ein besonders wichtiger Teil ihrer Geschichte ist ihr früheres Rudel um Burke. Menschen, die Schutz hätten bieten sollen, haben sie verletzt und verraten – und genau diese Abgründe prägen Seneca. Sie hat Narben davongetragen, nicht nur äußerlich, sondern tief in ihrer Seele. Diese Vergangenheit erklärt ihre Wut, ihr Misstrauen und die manchmal harte Schale, die sie trägt. Gleichzeitig zeigt es ihre Stärke, dass sie trotz allem weiterkämpft und lernt, wieder Vertrauen zu fassen.

Und dann ist da das Ruin-Falls-Rudel – ich habe mich sofort in diese Gruppe verliebt! Stark, geschlossen, kampferprobt und unglaublich loyal. Dieses Rudel lebt Zusammenhalt und Schutz auf eine Weise, die ich bewundere. Hier wird deutlich: wahre Stärke bedeutet nicht nur Kraft, sondern Verantwortung, Bindung und Fürsorge. Tyran, der Alpha, ist ein absolutes Highlight. Er ist dominant, einschüchternd, manchmal unnahbar – und doch komplex, tiefgründig und mit einer Verantwortung behaftet, die seine Härte erklärt. Ich habe es geliebt, wie sich zwischen ihm und Seneca langsam Vertrauen und Nähe entwickeln, immer begleitet von Reibung, Spannung und gegenseitiger Herausforderung. Es ist keine einfache, romantische Geschichte, sondern ein emotionales Ringen um Nähe und Sicherheit – und genau das macht die Beziehung so glaubwürdig und packend.

Die Autorinnen schreiben intensiv, ehrlich und direkt. Gefühle werden spürbar, Gewalt, Loyalität und Zusammenhalt werden nicht nur erzählt, sondern erlebt. Ich habe mit Seneca gezittert, gelitten, aber auch Hoffnung und Mut gespürt. Die dunklen Momente, die Angst und die Brutalität des Lebens in dieser Welt machen die Charakterentwicklung nur noch greifbarer und realistischer.

Was ich besonders schön fand, ist die langsame, glaubwürdige Entwicklung der Figuren. Seneca lernt, ihre Wut zu nutzen, statt sich von ihr kontrollieren zu lassen, und Tyran zeigt Stück für Stück, dass er mehr ist als nur ein strenger Alpha. Die Dynamik zwischen den beiden ist ein Spiegelbild der gesamten Geschichte: intensiv, manchmal unversöhnlich, aber voller Tiefe und Authentizität. Man spürt die Wunden der Vergangenheit, die Hoffnung der Gegenwart und die Unsicherheit der Zukunft – und genau das macht die Geschichte so packend.

Mein Fazit
Rabid ist für mich ein intensives, düsteres Shifter-Erlebnis, das lange nachwirkt. Seneca, ihre Vergangenheit, Tyran, das geschlossene Ruin-Falls-Rudel und die emotionale Entwicklung der Figuren haben mich tief berührt. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mich von Wut, Loyalität und Hoffnung mitreißen lassen. Kein Wohlfühlbuch, aber ein Buch, das man emotional spürt. Für alle, die Dark Fantasy mit starken, vielschichtigen Charakteren, Rudeldynamik und intensiver Shifter-Romance lieben, ist das ein absolutes Highlight. Und ganz ehrlich? Dieses Cover ist ein absoluter Hingucker. Schon allein deshalb bin ich auf das Buch erst aufmerksam geworden!