Der Inbegriff von Mittelmaß
Ein neuer Ethan-Cross-Thriller. Schön und gut, allerdings gibt sich Cross mittlerweile erkennbar wenig Mühe, seiner Story ein glaubhaftes oder wenigstens abwechslungsreiches Grundgerüst zu verpassen - stattdessen gibt es wieder den Standard-Ermittler, natürlich erneut einer vom gebrochenen Typus, desillusioniert und gelegentlichem Drogenmissbrauch nicht abgeneigt, und einen Run-of-the-Mill-Kriminalfall um einen Kult, der Obdachlose entführt und im dunklen Wald als Jagdbeute laufen lässt. Das haben schon diverse B-Action-Filme in den 90ern innovativer gehandhabt, hier kommt aufgrund der Vorhersehbarkeit dann doch recht schnell Langeweile auf - vor allem, wenn der Oberbösewicht und Kultanführer seinem potentiellen Opfer auch noch haarklein die nordische Mythologie erklärt. Das wirkt nicht nur unglaubwürdig in dieser Situation, sondern der gesamte gestelzte Monolog über mehrere Szenenwechsel existiert ohnehin nur, um dem Leser auf dem Weg der geringsten Mühe mit Informationen zu versorgen. Ärgerlich und überflüssig - diesen Ethan Cross darf man gern auslassen.