Sechs Tote sind ein Casual Friday?!

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schamane Avatar

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Eine Art abgerissener Columbo in Cool auf der Jagd nach einem ekelhaften Psychopathen, so könnte man die Leseprobe beschreiben. Von der Decke baumelnde Leichenteile, die eine Totenmarionette ergeben, die nur noch den Neuen in der Abteilung schockt, den Rest des Teams aber in eine Art morbide Verzückung stürzt - das beschreibt die Mitglieder des Morddezernats schon ziemlich eindrücklich.

Das der Hauptcharakter, Detective Sergeant William Oliver Layton-Fawkes, kurz Wolf, dabei auch nicht ganz ohne ist, zeigt das erste Kapitel, das vier Jahre vor der Haupthandlung spielt. Wolf schlägt hier einen vom ihm verhafteten, aber freigesprochenen Mann, nach der Urteilsverkündung mal im Vorbeigehen noch im Gerichtssal übel zusammen.

Das dann ausgerechnet der Kopf dieses Mannes das Haupt der Leichenmarionette ist, deren ausgetreckter Finger auf das schäbige Domizil unseres Helden zeigt, ist nur noch der Gipfel auf einem furiosen Anfang.

Das ganze in einem lakonischen Ton geschrieben, der absolut Lust auf mehr macht. Die Figuren werden lebendig geschildert und schon nach wenigen Seiten will man wissen, wie es weitergeht. Wer steckt hinter den brutalen Morden und was hat das alles mit Wolf zu tun?

Das fast schwarze Cover, das ein böse dreinblickender Rabe ziert, zeigt schon an, dass es düster bleiben wird.

Das der Hauptcharakter sich den zweiten Vornamen mit mir teilt und der Autor im gleichen Jahr wie ich geboren ist, ist dann für mich als Leser das I-Tüpfelchen auf der Vofreude auf diesen Thriller.