Ein geglücktes Debüt mit Lust auf Mehr!

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skaramel Avatar

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Simon Beckett, Cody McFadyen, Tess Gerritsen, Karin Slaughter – die Fußstapfen sind groß sobald ein neuer Krimi auf meinem Tisch liegt und der Blick auf die schon geliebten und gelesenen Reihen fällt. Dabei ist der Wunsch nach einem neuen, guten Autor wirklich groß, die Vergleichsmöglichkeiten leider auch. Deswegen fallen gerade Autoren aus diesem Genre bei mir oft durch. Vieles war schon da und nirgends ist der Schreibstil wichtiger als im Krimibereich. Denn seien wir ehrlich: nirgends muss man soviel unterhalten werden. Bei einem Krimi geht es um Spannung, um Rätsel, um Nervenkitzel – hier sollte alles stimmen. Denn was gibt es Schlimmeres als schon vorher den Täter, die Intention oder alle Geheimnisse zu kennen? Dann fliegt das Buch sofort weg.

Als Daniel Coles „Ragdoll“ bei mir landete, hatte ich statt der niedrigen Erwartungen doch schon hohe, denn die begeisterten Stimmen schrien schon wieder laut und jauchzend, dass ein richtiger Hit vor mir lag. Und was soll ich sagen? Definitiv.
Seit langer Zeit kann ich sagen, dass ich ein Erstlingswerk wirklich verschlungen habe und hoffe, dass ich noch mehr von Detective Fawkes lesen kann. Bei Ragdoll stimmte einfach das große Ganze. Der Plot ist ausgefeilt und durchdacht ohne dabei gewollt zu wirken. Die Idee der Ragdoll ist zwar nicht neu, aber dafür gut umgesetzt. Denn bei der Szene eines Tatorts mit einer zusammgeflickten Puppe aus sechs einzelnen, von verschiedenen Opfern stammenden Körperteilen lief es einem eiskalt den Rücken runter.
Fawkes ist ein guter Protagonist, der eine verdammt gute Mischung aus gescheitertem, unsympathischen, aber doch nach Gerechtigkeit strebenden Cop abgibt. Die Story macht Irrungen und Wirrungen durch, die man nicht direkt erwartet und die Nebendarsteller Baxter und Edmunds wachsen einem je Seite ans Herz. Cole steigert je Kapitel und je voranschreitender Zeit das Erzähltempo, was durch eine gewisse „Todesliste“ gut machbar ist. Das fördert die Spannung und auch das Verlangen „nur noch ein paar Seiten“ weiterzulesen.

Einzig und allein das Ende hatte gewisse Elemente, die mich störten. Einige Entscheidungen Wolfs konnte und wollte ich nicht nachvollziehen, trotzdem seien diese Momente vollkommen verziehen. Denn bei dem was Daniel Cole als erstes Werk abgeliefert hat, steht die Hoffnung auf die nächsten Teile definitiv!