Ein gelungenes Debüt

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kleincaro89 Avatar

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Eine Leiche wird gefunden – zusammengesetzt aus den Körperteilen von sechs unterschiedlichen Menschen. Doch von den Leichen keine Spur. Auch die Identität der Opfer ist nicht bekannt.
Der berühmte und beste (dem Leser an dieser Stelle jedoch noch unbekannte) Mordermittler von New Scotland Yard, William Oliver Layton-Fawkes, auch bekannt als Wolf, ist nach seiner Suspendierung (von der der Leser an dieser Stelle auch noch keine Hintergründe kennt) wieder im Dienst und übernimmt die Ermittlungen an dem Fall. Doch die „Ragdoll“, der liebevolle Kosename der Ermittler für die Leichenpuppe, stellt das gesamte Team vor eine einzige Herausforderung. Dass kurze Zeit später Wolfs Frau eine Liste mit Namen erhält, deren Todeszeitpunkt auf den Tag genau angegeben sind, erhöht den Druck auf das Team. Denn der Mörder scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein.

Das Cover wirkt bedrohlich, der Rabe sowohl schadenfroh wie angsteinflößend. Doch alles lässt den Leser dem Buch ehrfurchtsvoll gegenübertreten.
Ohne große Umschweife findet sich der Leser in der Geschichte wieder und wird ohne große Vorankündigungen mit den einzelnen Charakteren bekannt gemacht. Ein bisschen schwer, da er zunächst nicht wirklichen einen roten Faden findet, doch schafft er es aus eigener Kraft aus dem Knäul an Informationen hinaus. Und ab diesem Moment wird der Leser Teil der Geschichte.
Wer Friede, Freue, Eierkuchen sucht, ist bei diesem Buch an der falschen Adresse. Die ohnehin wenig appetitliche und einladende Leiche auf der einen Seite, die harten Umgangsformen und derben Sprüche der einzelnen Ermittler auf der anderen. Alles vermischt mit ein bisschen Ironie und dem Weg in die Vergangenheit der Hauptperson, Wolf.
Doch es macht auch Spaß, an der Ermittlung beteiligt zu sein, sich seine eigenen Gedanken zu der Situation zu machen und die Ermittler und ihre Eigenheiten kennenzulernen. Denn auf diese Weise baut der Leser eine durchaus starke Bindung zu ihnen auf und wird ein Teil der Familie. Ebenso fiebert er dem Ende entgegen, denn Daniel Cole schafft einen Spannungsbogen, der bereits auf der ersten Seite beginnt, mit einigen kurzen Tiefen immer weiter ansteigt, bevor er dann tatsächlich erst zum Schluss seinen Höhepunkt findet. Daniel Cole schafft es immer wieder, den Leser neu zu überraschen, neue Wege zu denken, die der Leser nicht vorausgesehen hat und von denen der Leser einfach nur fasziniert sein kann.

Ein sehr guter Auftakt zur New Scotland Yard Reihe um den Star-Ermittler Wolf.