Ragdoll

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dorli Avatar

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London, Mai 2010. Urteilsverkündung im Prozess gegen Naguib Khalid, dem Mord in 27 Fällen zur Last gelegt wird. Die Geschworenen halten den mutmaßlichen Serienkiller für nicht schuldig. Dieser Freispruch lässt Detective William Oliver Layton-Fawkes - genannt Wolf - ausrasten. Er fällt über Khalid her, prügelt ihn fast tot. Wolf wird suspendiert, degradiert und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen…

Zeitsprung. Vier Jahre später. Khalid hat ein weiteres Mal gemordet und sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis. Wolf, der mittlerweile in den Polizeidienst zurückgekehrt ist, wird zu einem grausigen Tatort gerufen. In einer heruntergekommenen Wohnung hängt eine Leiche von der Decke - eine Leiche, die einer Flickenpuppe gleicht, da sie aus grob zusammengenähten Körperteilen von sechs Opfern besteht.
Richtig in Fahrt kommt der Fall, als Wolf kurze Zeit später eine Liste erhält, auf der weitere Morde angekündigt werden. Besonders brisant: der letzte Name auf der Liste lautet William Oliver Layton-Fawkes…

Daniel Cole erzählt diesen Thriller von der ersten Seite an spannend und fesselnd. Ruckzuck ist man mittendrin im Geschehen, geht mit Wolf und seinen Kollegen auf Verbrecherjagd und kann dabei ganz intensiv den Druck spüren, dem die Ermittler ausgesetzt sind. Interessant und detailliert wird beschrieben, wie die Ermittler zum einen versuchen, die Opfer anhand der Leichenteile zu identifizieren, um die bereits geschehenen Morde aufzuklären, und zum anderen alles nur Erdenkliche tun, um weitere Morde zu verhindern.
Doch Daniel Cole schickt hier einen raffinierten Killer ins Rennen, der sich nicht stoppen lässt, sondern Wolf & Co. mit seinem Handeln immer wieder überrascht und herausfordert. Der Mörder geht methodisch vor, ist einfallsreich und clever. Und er ist über jeden Schritt, den die Ermittler unternehmen, genauestens informiert.

Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor die Handlung aus wechselnden Perspektiven erzählt - man kann das Geschehen durch die Augen unterschiedlicher Ermittler verfolgen und bekommt auch die Ansichten und Gedanken der Medien zu den Ereignissen präsentiert.

„Ragdoll“ ist ein ausgefeilter, gut durchdachter Thriller, der mir ein paar sehr spannende Lesestunden beschert hat.