Äußerst ansprechendes Cover, etwas enttäuschende Geschichte

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deathberry Avatar

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Suhrkamps Thriller haben mich in letzter Zeit nicht enttäuscht, sogar gut unterhalten. Rain Dogs klang da sehr spannend, vor allem Locked Room-Fälle finde ich meist äußerst raffiniert gelöst. Die Auflösung fand ich dann allerdings zwar ganz gut gelöst, ich hätte mir aber einen größeren „wow“-Moment gewünscht, weswegen ich etwas enttäuscht wurde.

Das Cover ist wirklich ansprechend gestaltet und passt auch in gewisser Weise gut zum Buch.

Der Autor hat einen guten Schreibstil. Wirkt sprachlich sehr wortgewandt und sicher im Schreiben, allerdings geht er mir zu geschäftig an das Thema ran. Wie andere Rezensenten finde ich, dass das Buch etwas farblos und blass geschrieben wurde. Obwohl das Buch in Ich-Perspektive geschrieben wurde, kamen kaum Emotionen rüber (abhauende Freundin; Autobombe; toter Freund) und viele Abschnitte wurden nur mit einfachen, kurzen Sätzen abgehandelt.
Ich meine das aber keinesfalls negativ, viele Leute bevorzugen eine klare, direkte Sprache und der Autor konnte mich auch durchaus mit seiner Geschichte überzeugen.

Die erste Szene fand ich ganz nett, allerdings wusste ich nicht, was sie mit dem Rest der Geschichte zu tun haben sollte. Bis auf eine kleine Anspielung gegen Ende. (RIP Muhammad Ali) Das Ende mochte ich allerdings gar nicht. Weiteres werde ich aber an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es hat jedenfalls einen bitteren Beigeschmack beim Lesen ausgelöst, den ich gar nicht leiden konnte. Ungerechtigkeit gibt es im realen Leben zuhauf, da hätte ich mir eine „bessere“ Auflösung des Falles gewünscht.

Fazit: Netter Krimi, der mehr Spannung hätte bieten können. Auf jeden Fall empfehlenswert für Krimifans, die eine prägnante Sprache bevorzugen und auf nervenzehrende Spannung verzichten können. Ich werde dem Autor aber gerne noch eine Chance geben.