Ein Buch, so unvorhersehbar wie das irische Wetter

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jazebel Avatar

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Mit Rain Dogs ist bereits der fünfte Roman um den katholischen Bullen, Sean Duffy, erschienen. Ich bin seit dem Vorgängerband „Gun Street Girl“- Fan der Romane aus der Feder von Adrian McKinty.

Das aktuelle Buch weist ein sehr cooles Cover auf, dessen Zusammenhang mit dem Plot zwar zuerst nicht begriffen habe, aber es wird im Verlauf der Geschichte klar. Das Taschenbuch ist auch schon stabil verarbeitet, so dass kaum Leserillen entstehen könnten.

Die aktuelle Story handelt vom Mord an der Journalistin Lily Bigelow. Sie war in Carrickfergus mit einer finnischen Wirtschaftsdelegation unterwegs und scheinbar beging sie nachts Selbstmord in der Burg von Carrickfergus indem sie sich vom Turm stürzte. Doch Sean Duffy hat so seine Zweifel. Auch privat läuft es sehr unrund, seine jüngere Freundin Beth will sich von ihm trennen und ausziehen.

Der Plot ist geschickt konstruiert, vermeintlich ist die Lösung des Falls einfach, zumal die Burg nachts verschlossen war, doch schnell zeigt sich dass der Fall komplexer ist als angenommen. Adrian McKinty versteht es eine atmosphärische, düstere Stimmung zu erschaffen, die Zeit der Troubles wieder packend und greifbar zu beschreiben, dass es mich als Leserin fasziniert. Auch die tiefe Darstellung von Duffy als Musikliebhaber ist wieder wunderbar gelungen, es ist zu empfehlen sich die im Buch beschriebenen Songs zum Lesen aufzulegen, ein wunderbares Erlebnis. Im Buch sticht auch immer wieder Duffys Humor durch, der einen manchmal durchaus zum Lachen bringt.

Wer auf gute und anspruchsvolle Krimiunterhaltung Wert legt, die abseits der ausgetretenen Schauplätze wie Skandinavien spielen (na gut, ein paar kurze Kapitel spielen in Finnland), der ist hier gut beraten. Für McKinty- Leser ohnehin ein Pflichtkauf, für alle Krimifans sei diese Reihe aber zum Antesten empfohlen.