Auf der Fett-Spur

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redcat Avatar

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Die Einleitung liest sich recht schön. Aufgrund persönlicher Erfahrungen aus dem Studium lernt man die Autorin als „Vertraute“ kennen, als wenn sie sich als Freundin vorstellt. Das weckt Sympathien. Im weiteren Verlauf ist das Buch recht locker geschrieben und zeigt, dass wirklich ein Sachbuch und kein Fachbuch ist und somit eine Lektüre für Jedermann/-frau ist.
Ich finde solche Bücher immer recht „nett“, denn egal was man liest, man hat immer den Eindruck, bislang auf dem falschen Dampfer gewesen zu sein. Hier wird das Fett hochgehalten! (Woanders sind es die *guten* Kohlenhydrate, andere zelebrieren den Eiweißkonsum, manche trennen alles voneinander...)
Mir gefällt, dass Anne Fleck auf erzählerische Weise die Angst vor dem Fett nimmt und mit bildlichen Vergleichen nahebringt, dass der Körper richtig läuft, wenn er hochwertig geölt/geschmiert wird, so wie eine Maschine. (Aber das sagt Alfons Sch. auch immer!) Manchmal ist es etwas langatmig, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich erwartet habe, dass sie schneller und konkreter auf den Punkt kommt.
Sehr interessant fand ich allerdings zu lesen, dass Ancel Keys, der noch nicht einmal ein richtiger Ernährungswissenschaftler war, einen enormen Einfluss auf ein über mehrere Jahrzehnte dominierendes Ernährungsdenken hatte. Und Erschreckend, dass die Nahrungsmittelindustrie ihren Profit in den Vordergrund stellt und nicht das Ernährungs-Wohl der Menschen. (Geld regiert halt die Welt!)
Das Cover, auf dem die lächelnde Autorin abgebildet ist, wirkt dadurch, dass sie einen weißen Kittel hat, ziemlich fach-kompetent, aber auf mich auch etwas überheblich. Die seitlich abgebildeten Nahrungsmittel lockern auf und und verdeutlichen das immer wieder (neu)aktuelle Thema Ernährung.
Tja, das Thema Ernährung – also Gesundheit – geht immer. Ist es wirklich so revolutionierend neu oder ist es wie „neuer Wein in alten Schläuchen“. Ich bin deshalb eher recht skeptisch und von der LP wenig überzeugt.